Kasachstan will Tiger ansiedeln
Kasachstan möchte dem Tiger wieder ein Zuhause geben, die Raubkatze galt in dem zentralasiatischen Land als ausgerottet. Zwar sei die Ansiedelung einer solchen Tierart schwierig - doch gleichzeitig sei sie "notwendig", um sie vor dem Aussterben zu schützen, meint Kathrin Hebel vom WWF.
Knapp 4000 Tiger leben noch in freier Wildbahn, schätzt Kathrin Hebel, Referentin für Tigerschutz beim WWF Deutschland. In Zentralasien gilt die Großkatze jedoch schon seit über 50 Jahren als ausgerottet.
Nun soll sie dorthin zurückkehren: Kasachstan möchte in Zusammenarbeit mit der Umweltorganisation WWF in den kommenden Jahren an der Mündung des Flusses Ili in den Balchasch-See im Südosten des Landes ein Schutzgebiet einrichten.
"Was es wieder herzustellen gilt, das ist Lebensraum für den Tiger", sagt Hebel. Nur so könne die Ausrottung der Tierart verhindert werden. Keine einfache Aufgabe für Kasachstan: Die ehemalige Sowjetrepublik besteht vor allem aus Steppe. Dichte Wälder, in denen Tiger sonst leben, fehlen. Die ausgedehnten Schilflandschaften mit hohem Gras am Ufer des Balchasch-Sees sollen die fehlenden Wälder jedoch ersetzen.
2022 sollen die Tiger zurückkehren
Nun gelte es, das Gebiet zu renaturieren und Beutetiere - wie Wildesel oder Bucharahirsche - wieder anzusiedeln, sagt Hebel. Auch die Land- und Viehwirtschaft müsse eingeschränkt werden.
"Das bedeute, dass Kasachstan dort in komplexe Themenfelder eingreift", sagt Hebel: Wilderei, Lebensraumverlust oder Nutzungskonflikte sind nur drei mögliche Problemthemen. Trotzdem hält Hebel die Ansiedlung der Großkatze für ""notwendig", um sich im Kampf um das Überleben des Tigers nicht geschlagen zu geben. Ab 2022 sollen die ersten Tiger ausgewildert werden.
(lk)