Traum und Zerreißprobe zugleich
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Gilda und ihr Mann Uwe wollen in eine Wohngenossenschaft ziehen. Sie wünschen sich viele Menschen um sie herum und Gemeinschaft. Für ihre Söhne ist das allerdings der Alptraum. Sie bevorzugen die Kleinfamilie. Die Idee wird zur Zerreißprobe.
"Ich finde Umziehen generell doof. Aber das mit dem Wohnprojekt – da ist es noch mal eine größere Nummer. Das fällt mir noch schwerer", sagt Toni, der jüngste Sohn von Gilda. Seine Eltern aber träumen vom Wohnen und Leben in Gemeinschaft.
"Mein So-gern-wollen hat ja auch damit zu tun, dass ich es auch für meine Kinder möchte. Dass sie unterschiedliche Bezugspersonen haben, dass sie unterschiedliche Lebensläufe, Talente, all diese Dinge, die das menschliche Leben ausmachen, erfahren", sagt Gilda.
Nach einigen Jahren Suche nach einem passenden Haus werden Gilda und Uwe fündig: Sie schließen sich einer Wohngenossenschaft an, mit der sie in Werder an der Havel, direkt am See, ein altes Fabrikgelände kaufen, das Uferwerk. Gilda und Uwes Söhne sind 12 und 15 und haben überhaupt keine Lust auf das Projekt. Ein großer Streitpunkt: die Gemeinschaftsküche.
Immer aufpassen, was man sagt
Dario, der ältere der beiden Brüder, hat Angst, dass er nun immer aufpassen muss, was er sagt: "Und man nicht einfach ohne nachzudenken irgendwas in den Raum werfen kann. Oder dass ich mich im Schlafanzug da morgens hinsetze, das geht dann auch irgendwie nicht mehr." Toni sagt: "Ich find's doof. Die haben das schon mitgekriegt, dass ich nicht einverstanden war."
Wie verhandelt die Familie ihre unterschiedlichen Bedürfnisse? Wie bringen sie den Umbau und ihren Alltag unter einen Hut? Charly Kowalczyk erzählt bei Plus Eins, wie Gildas Familie das große Projekt meistert und ob sich ihr Traum am Ende erfüllt.