Umzugsjunkie ohne Gepäck
Seit er zu Hause ausgezogen ist, wechselte Horst Ellermann im Schnitt alle 18 Monate den Wohnsitz. Dabei hat der Journalist für sich ein Lebensmodell entwickelt, das es ihm ermöglicht, mit wenigen Dingen klarzukommen. Viel Gepäck nahm er auf seine Reisen nicht mit und Bücher, Klamotten und Möbel verschenkte er an Freunde.
Kartons, Möbelpacker, Transporter, alles will wohl organisiert sein. Ein Umzug ist meist eine recht aufwändige Sache und kann schnell man ein paar Tage oder Wochen in Anspruch nehmen. Der gesamte Freundeskreis wird mobilisiert und dann geht die Packerei los. Nicht so bei einem, der auszog das Loswerden zu lernen. Horst Ellermann hat seine 17 Umzüge zum Anlass genommen, mit möglichst wenig Dingen zu leben. Man könnte es als einen permanenten Tausch von Besitz in Erfahrung beschreiben.
Hamburg, Tolouse,
Odessa, Katar,
Sao Paolo, New York,
El Paso, Dakar...
Horst Ellermann: "Es ist ein geniales Gefühl, wenn man in eine Großstadt kommt wie Hamburg, Berlin und Köln."
... und wenn man sagen kann ...
"...da hab ich mal gewohnt. Das füllt eine Stadt mit einer Intimität, die man nicht haben könnte als Besucher ... Und es gibt einem auch das Gefühl von Stärke, weil man weiß, wenn jetzt noch ein paar Städte hinzukommen, um so besser."
London, Nairobi, Jakarta Peking ...
Dortmund – Nürnberg – Köln – Berlin – München – Hamburg – München – Hamburg – München ...
Horst Ellermann ist einer, der auszog, das Umziehen zu lernen und damit noch einiges mehr: mit möglichst wenig Besitz zu leben und in der eigenen Biografie immer wieder bewusst Brüche zu setzen.
"Ich habe mal ausgerechnet, dass ich im Durchschnitt alle achtzehn Monate umziehe, gerechnet von der Zeit als ich zu Hause ausgezogen bin."
Die Auslandsaufenthalte – Nicaragua, Guatelmala, Chile, England, Kansas – sind hier noch gar nicht mitgerechnet. Was lässt den Umzugsjunkie oder den modernen Nomaden ständig von einem Ort zum nächsten ziehen? Sind es nur rasch wechselnde Arbeitsverhältnisse und die viel beschworene Businesstugend Flexibilität?
Ein pragmatischer Jobnomade ist der 38-Jährige nicht. Eher begibt er sich immer wieder auf die Suche nach einem neuen, unbekannten Leben, in dem andere Fähigkeiten gefragt sind, als in seinem Job als Journalist. Daher arbeitete er auch in Kansas auf einer Farm und ging als Entwicklungshelfer nach Nicaragua.
Mit Auswanderungsplänen im Gepäck verschlug es ihn nach Indien, genauer nach Auroville, dem 1968 initiierten Siedlungsprojekt, heute eine hippieske Kommune für Visionäre und Weltbürger mit Sinn für Gemeinschaft, Selbstversorgung und nachhaltige Landwirtschaft:
"Es ist die Kombination aus Freiheiten, die man da hat, Möglichkeiten und einer sehr handfesten Community, die auch etwas schafft. Wenn man da hinkommt, beeindruckt einen erstmal, dass man in einen Wald fährt. Die haben vor 30 Jahren die ersten Bäume angepflanzt, das verändert schon mal das Klima.
Das ist für mich ein Indikator dafür, die Jungs haben etwas auf die Beine gestellt und es ist nicht nur eine esoterische Veranstaltung. Ich hab für mich nur festgestellt, dass ich hier dienlicher bin als da."
Vor jeder Reise und jedem Umzug verschleudert Horst Ellermann erstmal seine Habe: er verschenkt Bücher, Klamotten und Möbel an Freunde oder lädt zu einer Party mit Tombola ein.
"Ich erinnere mich an eine Situation, wo ich froh war, nichts zu haben, das war eine Unterhaltung mit einer Kommilitonin, sie sagte, also ins Ausland gehen, das geht gar nicht, da müsste sie ihre ganze Wohnung auflösen... Da ist mir klar geworden, auf keinen Fall lege ich mir Dinge zu, die mir mich davon abhalten, ganz neue Erfahrungen zu machen."
Auch einen eigenen Firmenwagen hält Hort Ellermann für völlig überflüssig, wofür der heutige Chefredakteur des Businessmagazins/Wirtschaftsmagazins CIO schon häufiger Kopfschütteln von Freunden und Kollegen geerntet hat.
Honkong, Kingshasa, Haifa, Turin, Kansas, Kolumbien, zurück nach Berlin.
"Das ist Shakira von 1996. Da war sie 17 und nur in Kolumbien bekannt. Damals hat man sie in jedem Bus gespielt und von da hab ich sie mitgebracht."
Nicht nur Shakira, auch eine Menge interessanter Projekte hat Horst Ellermann im Ausland entdeckt. Einige verfolgt er noch immer:
"Ich habe einen Freundschaftsverein in Nicaragua, wo wir Wasserleitungen bauen, wo wir Schulen bauen, wo ich Freude daran habe, dass mein Geld vernünftig umgesetzt wird. Aber ganz altruistisch bin ich natürlich nicht. Ich habe auch Anlagen, die eine Mischform darstellen, also meine Windkrafträder - meine ist übertrieben - mir gehört da eine Flügelspitze davon. Es ist ja kein Geheimnis, dass hier die Energieressourcen zu Ende gehen, aber immerhin ist das auch eine relativ sichere Anlage."
Hamburg, Toulouse,
Odessa, Katar,
Sao Paolo, New York,
El Paso, Dakar…
Hamburg, Tolouse,
Odessa, Katar,
Sao Paolo, New York,
El Paso, Dakar...
Horst Ellermann: "Es ist ein geniales Gefühl, wenn man in eine Großstadt kommt wie Hamburg, Berlin und Köln."
... und wenn man sagen kann ...
"...da hab ich mal gewohnt. Das füllt eine Stadt mit einer Intimität, die man nicht haben könnte als Besucher ... Und es gibt einem auch das Gefühl von Stärke, weil man weiß, wenn jetzt noch ein paar Städte hinzukommen, um so besser."
London, Nairobi, Jakarta Peking ...
Dortmund – Nürnberg – Köln – Berlin – München – Hamburg – München – Hamburg – München ...
Horst Ellermann ist einer, der auszog, das Umziehen zu lernen und damit noch einiges mehr: mit möglichst wenig Besitz zu leben und in der eigenen Biografie immer wieder bewusst Brüche zu setzen.
"Ich habe mal ausgerechnet, dass ich im Durchschnitt alle achtzehn Monate umziehe, gerechnet von der Zeit als ich zu Hause ausgezogen bin."
Die Auslandsaufenthalte – Nicaragua, Guatelmala, Chile, England, Kansas – sind hier noch gar nicht mitgerechnet. Was lässt den Umzugsjunkie oder den modernen Nomaden ständig von einem Ort zum nächsten ziehen? Sind es nur rasch wechselnde Arbeitsverhältnisse und die viel beschworene Businesstugend Flexibilität?
Ein pragmatischer Jobnomade ist der 38-Jährige nicht. Eher begibt er sich immer wieder auf die Suche nach einem neuen, unbekannten Leben, in dem andere Fähigkeiten gefragt sind, als in seinem Job als Journalist. Daher arbeitete er auch in Kansas auf einer Farm und ging als Entwicklungshelfer nach Nicaragua.
Mit Auswanderungsplänen im Gepäck verschlug es ihn nach Indien, genauer nach Auroville, dem 1968 initiierten Siedlungsprojekt, heute eine hippieske Kommune für Visionäre und Weltbürger mit Sinn für Gemeinschaft, Selbstversorgung und nachhaltige Landwirtschaft:
"Es ist die Kombination aus Freiheiten, die man da hat, Möglichkeiten und einer sehr handfesten Community, die auch etwas schafft. Wenn man da hinkommt, beeindruckt einen erstmal, dass man in einen Wald fährt. Die haben vor 30 Jahren die ersten Bäume angepflanzt, das verändert schon mal das Klima.
Das ist für mich ein Indikator dafür, die Jungs haben etwas auf die Beine gestellt und es ist nicht nur eine esoterische Veranstaltung. Ich hab für mich nur festgestellt, dass ich hier dienlicher bin als da."
Vor jeder Reise und jedem Umzug verschleudert Horst Ellermann erstmal seine Habe: er verschenkt Bücher, Klamotten und Möbel an Freunde oder lädt zu einer Party mit Tombola ein.
"Ich erinnere mich an eine Situation, wo ich froh war, nichts zu haben, das war eine Unterhaltung mit einer Kommilitonin, sie sagte, also ins Ausland gehen, das geht gar nicht, da müsste sie ihre ganze Wohnung auflösen... Da ist mir klar geworden, auf keinen Fall lege ich mir Dinge zu, die mir mich davon abhalten, ganz neue Erfahrungen zu machen."
Auch einen eigenen Firmenwagen hält Hort Ellermann für völlig überflüssig, wofür der heutige Chefredakteur des Businessmagazins/Wirtschaftsmagazins CIO schon häufiger Kopfschütteln von Freunden und Kollegen geerntet hat.
Honkong, Kingshasa, Haifa, Turin, Kansas, Kolumbien, zurück nach Berlin.
"Das ist Shakira von 1996. Da war sie 17 und nur in Kolumbien bekannt. Damals hat man sie in jedem Bus gespielt und von da hab ich sie mitgebracht."
Nicht nur Shakira, auch eine Menge interessanter Projekte hat Horst Ellermann im Ausland entdeckt. Einige verfolgt er noch immer:
"Ich habe einen Freundschaftsverein in Nicaragua, wo wir Wasserleitungen bauen, wo wir Schulen bauen, wo ich Freude daran habe, dass mein Geld vernünftig umgesetzt wird. Aber ganz altruistisch bin ich natürlich nicht. Ich habe auch Anlagen, die eine Mischform darstellen, also meine Windkrafträder - meine ist übertrieben - mir gehört da eine Flügelspitze davon. Es ist ja kein Geheimnis, dass hier die Energieressourcen zu Ende gehen, aber immerhin ist das auch eine relativ sichere Anlage."
Hamburg, Toulouse,
Odessa, Katar,
Sao Paolo, New York,
El Paso, Dakar…