"Und dann der Regen"
Um die Unterdrückung der Ureinwohner Boliviens geht es in "Und dann der Regen" der spanischen Regisseurin und Schauspielerin Iciár Bollaín. Ihr Film mit Gael Garcia Bernal in der Hauptrolle über ein fiktives Kolumbus-Filmprojekt erhielt auf der Berlinale 2011 den Publikumspreis.
"Und dann der Regen" wirft uns mitten hinein in die Entstehung eines großes Filmprojekts. Der junge spanische Regisseur Sebastián, gespielt von Gaél García Bernal, will nicht irgendeinen Film über Kolumbus drehen, sondern das erste wahre, radikale, ehrliche Kolumbusprojekt. Nicht über den heroischen Entdecker, sondern über einen grausamen Unterdrücker und Ausbeuter.
Er will die Gier nach Gold vor die Kamera bringen, die Versklavung eines Kontinents und seiner Bewohner. Gedreht wird in Bolivien, denn dort sind die Produktionskosten ein Witz. Sogar die Gagen der indianischen Statisten für die spektakulären Massenszenen kann man sich hier leisten.
Alles läuft wie am Schnürchen, bis plötzlich soziale Unruhen am Drehort ausbrechen. Die Regierung hat die Wasserversorgung an einen internationalen Konzern verkauft, der nach rigorosen Preiserhöhungen nun sogar das Auffangen von Regenwasser untersagt hat. Die Proteste der lokalen Bevölkerung eskalieren. Angesichts des von Regierungsseite immer brutaler geführten Wasserkrieges, müssen sich die Crewmitglieder entscheiden: Weiter drehen oder fliehen? Arrangiert man sich mit dem skrupellosen Militär? Oder schlägt man sich auf die Seite der indianischen Darsteller, die damals wie heute geknechtet werden?
"Und dann der Regen" von der spanischen Filmemacherin Icíar Bollaín ist ein politischer Unterhaltungsfilm. Oder ein unterhaltsamer Politfilm. Er zeigt, dass die Vergangenheit nicht so fern ist, wie man angesichts der spanischen Eroberer des 16. Jahrhunderts meinen könnte. Und dass die großen moralischen Fragen letztlich immer dieselben bleiben. Ob man nun eine Basecap oder einen Spitzhelm trägt.
Mexiko / Spanien / Frankreich 2010, Originaltitel: También la lluvia, Regie: Icíar Bollaín, Darsteller: Gael García Bernal, Luis Tosar, Juan Carlos Aduviri, Karra Elejalde, Carlos Santos, ab 12 Jahren, 103 Minuten
Filmhomepage
Er will die Gier nach Gold vor die Kamera bringen, die Versklavung eines Kontinents und seiner Bewohner. Gedreht wird in Bolivien, denn dort sind die Produktionskosten ein Witz. Sogar die Gagen der indianischen Statisten für die spektakulären Massenszenen kann man sich hier leisten.
Alles läuft wie am Schnürchen, bis plötzlich soziale Unruhen am Drehort ausbrechen. Die Regierung hat die Wasserversorgung an einen internationalen Konzern verkauft, der nach rigorosen Preiserhöhungen nun sogar das Auffangen von Regenwasser untersagt hat. Die Proteste der lokalen Bevölkerung eskalieren. Angesichts des von Regierungsseite immer brutaler geführten Wasserkrieges, müssen sich die Crewmitglieder entscheiden: Weiter drehen oder fliehen? Arrangiert man sich mit dem skrupellosen Militär? Oder schlägt man sich auf die Seite der indianischen Darsteller, die damals wie heute geknechtet werden?
"Und dann der Regen" von der spanischen Filmemacherin Icíar Bollaín ist ein politischer Unterhaltungsfilm. Oder ein unterhaltsamer Politfilm. Er zeigt, dass die Vergangenheit nicht so fern ist, wie man angesichts der spanischen Eroberer des 16. Jahrhunderts meinen könnte. Und dass die großen moralischen Fragen letztlich immer dieselben bleiben. Ob man nun eine Basecap oder einen Spitzhelm trägt.
Mexiko / Spanien / Frankreich 2010, Originaltitel: También la lluvia, Regie: Icíar Bollaín, Darsteller: Gael García Bernal, Luis Tosar, Juan Carlos Aduviri, Karra Elejalde, Carlos Santos, ab 12 Jahren, 103 Minuten
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