Unerwünschte Nachbarn aus aller Welt
Bürger des Stadtteils Berlin-Charlottenburg mobilisieren zum Protest gegen ein Heim für Asylbewerber. Die Einwohner befürchten einen Anstieg von Kriminalität. Befürworter des Flüchtlingsheims rufen sie dazu auf, sich in die Lage der Flüchtlinge zu versetzen.
Das Interesse war riesig. Der Konferenzraum des Flüchtlingsheims in der Soorstraße war dicht gefüllt. Die Menschen drängelten sich bis auf den Flur. Über 200 Anwohner und Interessierte waren zur Diskussion um das neu eröffnete Flüchtlingswohnheim gekommen. Und es ging sehr emotional zu.
Eingeladen zu der Diskussion hatte das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf und die Firma Gierso als Betreiber des Flüchtlingsheims. Sie wollten Ängste abbauen, denn einige Anwohner wollen die Flüchtlinge nicht in der idyllischen Soorstraße am Rande des Villenviertels haben. In den vergangenen Wochen hatte sich eine Initiative gegen das Flüchtlingsheim gegründet, die inzwischen rund 350 Unterschriften von Sympathisanten gesammelt hat. Dabei geht es um 250 Flüchtlinge, die in der Soorstraße untergebracht werden sollen. Für einige Anwohner zu viel.
"Für so eine geballte Ladung Roma habe ich kein Verständnis mehr, dass die hier untergebracht werden. Und wir hatten es auf der anderen Seite schon, da hatten wir mal vor Jahren Asylbewerber. Die haben gedealt, die haben gestohlen, die haben die Leute angepöbelt. Wir haben so viele Probleme. Nicht hier in Westend, aber wir kriegen diese Probleme."
Doch nicht alle Anwesenden waren dieser Meinung. In immer mehr Wortmeldungen wurde die Ablehnung des Flüchtlingsheims kritisiert. Hilfe wurde angeboten und über mögliche Projekte und Unterstützung diskutiert. Zwei Dutzend Kritiker des Flüchtlingsheims wollten sich darauf nicht einlassen und zogen von dannen. Pater Ludger Hillebrand vom Jesuiten Flüchtlingsdienst hatte trotzdem einen positiven Eindruck von der Veranstaltung:
"Ich glaube das die Bedenkenträger nicht ganz ernst genommen wurden und das die nicht ganz zu Wort gekommen sind. Freue mich aber das 80 Prozent der Charlottenburger, die hier sind, gut gestimmt sind und einfach die Frage haben: wie können wir den Leuten vernünftig helfen damit es ihnen gut geht?"
Besonders engagiert war auch Nina Wilkens aus dem Prenzlauer Berg. Gemeinsam mit Freunden hatte sie in den letzten Tagen eine ganz besondere Aktion zur Unterstützung des Flüchtlingsheimes gestartet.
"Wir haben hier mit Freunden und Kollegen das Buch von Janne Teller Krieg - Stell dir vor er wäre hier" verteilt und er stellt den Krieg hier in Deutschland vor. Und was mit dem Leser passiert ist, dass man sich das vorstellen kann, dass man als Deutscher Flüchtling in ein anderes Land gehen muss."
Über 90 Bücher wurden auf eigene Kosten organisiert und verteilt. Die Aktion erfreut sich großer Zustimmung. Es gibt bereits Interessenten, die für eine weitere Bücheraktionen rund um die Soorstraße spenden wollen.
Eingeladen zu der Diskussion hatte das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf und die Firma Gierso als Betreiber des Flüchtlingsheims. Sie wollten Ängste abbauen, denn einige Anwohner wollen die Flüchtlinge nicht in der idyllischen Soorstraße am Rande des Villenviertels haben. In den vergangenen Wochen hatte sich eine Initiative gegen das Flüchtlingsheim gegründet, die inzwischen rund 350 Unterschriften von Sympathisanten gesammelt hat. Dabei geht es um 250 Flüchtlinge, die in der Soorstraße untergebracht werden sollen. Für einige Anwohner zu viel.
"Für so eine geballte Ladung Roma habe ich kein Verständnis mehr, dass die hier untergebracht werden. Und wir hatten es auf der anderen Seite schon, da hatten wir mal vor Jahren Asylbewerber. Die haben gedealt, die haben gestohlen, die haben die Leute angepöbelt. Wir haben so viele Probleme. Nicht hier in Westend, aber wir kriegen diese Probleme."
Doch nicht alle Anwesenden waren dieser Meinung. In immer mehr Wortmeldungen wurde die Ablehnung des Flüchtlingsheims kritisiert. Hilfe wurde angeboten und über mögliche Projekte und Unterstützung diskutiert. Zwei Dutzend Kritiker des Flüchtlingsheims wollten sich darauf nicht einlassen und zogen von dannen. Pater Ludger Hillebrand vom Jesuiten Flüchtlingsdienst hatte trotzdem einen positiven Eindruck von der Veranstaltung:
"Ich glaube das die Bedenkenträger nicht ganz ernst genommen wurden und das die nicht ganz zu Wort gekommen sind. Freue mich aber das 80 Prozent der Charlottenburger, die hier sind, gut gestimmt sind und einfach die Frage haben: wie können wir den Leuten vernünftig helfen damit es ihnen gut geht?"
Besonders engagiert war auch Nina Wilkens aus dem Prenzlauer Berg. Gemeinsam mit Freunden hatte sie in den letzten Tagen eine ganz besondere Aktion zur Unterstützung des Flüchtlingsheimes gestartet.
"Wir haben hier mit Freunden und Kollegen das Buch von Janne Teller Krieg - Stell dir vor er wäre hier" verteilt und er stellt den Krieg hier in Deutschland vor. Und was mit dem Leser passiert ist, dass man sich das vorstellen kann, dass man als Deutscher Flüchtling in ein anderes Land gehen muss."
Über 90 Bücher wurden auf eigene Kosten organisiert und verteilt. Die Aktion erfreut sich großer Zustimmung. Es gibt bereits Interessenten, die für eine weitere Bücheraktionen rund um die Soorstraße spenden wollen.