UNESCO-Liste um insgesamt elf Welterbestätten erweitert

Außer den Siedlungen der Herrnhuter Brüdergemeine hat die UNESCO seit Freitag weitere Welterbestätten auf ihrer Liste. Dazu gehören der Nationalpark Lencois Maranhenses im Nordosten Brasiliens, der für seine weißen Sanddünen bekannt ist, sowie der Königliche Hof von Tiebele im Süden von Burkina Faso. Ebenfalls zum Welterbe gehören nun die Ruinen des Hilarionklosters im Gaza-Streifen. Diese würden von der Entwicklung des frühen Christentums im Nahen Osten zeugen, lautete die Begründung. Angesichts der Bedrohungslage im anhaltenden Gaza-Krieg fiel die Entscheidung in einem Dringlichkeitsverfahren. Die Überreste des Hilarionklosters wurden 1997 bei Bauarbeiten südlich von Gaza-Stadt entdeckt. Es handelt sich um Reste von drei aufeinanderfolgenden Kirchen, die um das Grab des heiligen Hilarion von Gaza errichtet wurden. Die Anlage aus dem 4. bis 9. Jahrhundert erstreckt sich über eine Fläche von 14.500 Quadratmetern. Auf dem afrikanischen Kontinent haben es zwei weitere Orte auf die Liste geschafft: Die Orte Melka Kunture und Balchit im äthiopischen Hochland gelten als bedeutende Fundstätten von prähistorischen Werkzeugen und Fossilien. Sie sind bis zu zwei Millionen Jahre alt und bieten laut UNESCO wertvolle Einblicke in die Evolutionsgeschichte des Menschen. Der Diepkloof Rock Shelter, Pinnacle Point und die Sibudu-Höhe in Südafrika wiederum liefern bis zu 162.000 Jahre alte Belege für die Entwicklung modernen menschlichen Verhaltens.