UNESCO warnt vor Instrumentalisierung der Kultur für imperialistische und nationalistische Zwecke

    Maria Böhmer, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission.
    Maria Böhmer, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission. © imago stock&people/Metodi Popow
    Die Deutsche UNESCO-Kommission hat davor gewarnt, Kultur zu einem Instrument für imperialistische, nationalistische und populistische Zwecke zu machen. In einer heute verabschiedeten Resolution verurteilt die UN-Kulturorganisation die Vereinnahmung der Kultur zur Begründung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Man sehe zudem mit großer Sorge, wie der Ukraine-Krieg kulturelles Wissen und Können sowie kulturelle Werke zerstöre. Die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, Maria Böhmer, sagte, der Krieg untergrabe die Regeln der Vereinten Nationen und zugleich das kulturelle Leben und Erbe einer gesamten Gesellschaft. Kultur werde missbraucht, um geopolitische und nationalistische Interessen zu legitimieren. Dem müsse eine neue Form der multilateralen Zusammenarbeit entgegengesetzt werden, forderte Böhmer. Die Mitgliederversammlung der Deutschen Unesco-Kommission plädierte für Regeln, die es ermöglichen, dass Staaten bei schwerwiegenden Völkerrechtsverstößen und Menschenrechtsverletzungen ihr Stimmrecht in allen zwischenstaatlichen Gremien der Unesco verlieren und den Vorsitz dort nicht mehr ausüben dürfen.