Universum Heinrich Schütz – Teil 10

Leuchten über den Tod hinaus

29:49 Minuten
Blick auf den abendlichen, aber erleuchteten Neumarkt in Dresden auf die Frauenkirche vor blauem Himmel.
In der alten Frauenkirche in Dresden befand sich die letzte Ruhestätte von Heinrich Schütz, der 1672 im Kircheninneren bestattet wurde. © imago images / Sylvio Dittrich
Von Wolfgang Kostujak |
Zur Beerdigung von Heinrich Schütz adelt der sächsische Kurfürst den Pionier von deutschsprachigem Madrigal und deutscher Oper noch einmal als „Lumen Germaniae“. Im 19. Jahrhundert wird seine Musik wiederentdeckt und polarisiert die Musikszene.
Asl Schütz stirbt, gilt seine Musik zu diesem Zeitpunkt bereits als veraltet. Seine Werke geraten in Vergessenheit, bis Historiker den Kapellmeister im 19. Jahrhundert wiederentdecken.
Daraufhin kehrt Schütz quer durch die musikalische Parteienlandschaft ins Bewusstsein zurück: Wagnerianer wissen ihn ebenso zu schätzen wie Johannes Brahms und dessen Anhänger.

Viel zu kompliziert?

Allenfalls ein paar lutherische Pfarrer hadern noch mit seiner vermeintlich gekünstelten Tonsprache, bevor Vertreter von Kulturprotestantismus und Jugendbewegung ihn bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts schrittweise in den Rang eines predigenden Musicus Poeticus erheben.
Für kaum einen ihrer Repräsentanten hat die Musikgeschichte der zurückliegenden 350 Jahre ein vielseitigeres Sortiment an Darstellungen produziert als für Heinrich Schütz.
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