Universum Heinrich Schütz - Teil 2

Der Vielreisende

29:56 Minuten
Eine barocke Stadtansicht zeigt einen Markt mit Menschen und einer Kutsche zwischen historischen Gebäuden.
Auch Schütz musste mit Kutsche reisen und erreichte damit das prächtige Dresden, hier festgehalten von Canaletto "Der Neustaedter Markt in Dresden". © picture-alliance / akg-images
Von Katrin Bemmann und Christina Siegfried · 20.04.2022
Heinrich Schütz sammelte unzählige Erfahrungen auf seinen Reisen. Er besuchte Italien, arbeitete in Dänemark, in Breslau und besuchte Städte in ganz Deutschland. Diese Folge zeigt auf, dass jeder Landstrich für Schütz musikalische Inspirationen bot.
Fast klingt es nach moderner Weltsicht und heutigem biografischen Konzept, wenn Heinrich Schütz 1651 schreibt, er sei ein „Junger, und die Weld zu durchsehen auch begieriger Mensch“ gewesen.
Als er das notiert, ist er 66 Jahre alt und will endlich von seinem Kurfürsten in den Ruhestand versetzt werden, was leider erneut misslingt.

„vom Besehn der frembden Länder“

In den zurückliegenden Jahrzehnten aber ist er weit herumgekommen: zweimal hält er sich zu Studien- und Fortbildungszwecken in Italien auf, zweimal ist er als Kapellmeister des dänischen Königs in Kopenhagen beschäftigt.
Nach Breslau führt ihn 1621 die musikalische Ausgestaltung der Huldigung der schlesischen Stände. Seine zahlreichen „Dienstgänge“ und Reisen nach Torgau, Mühlhausen, Leipzig, Braunschweig, Hannover, Weimar oder Wolfenbüttel nehmen sich demgegenüber fast als Kurztrips aus.

Offene Ohren, offener Geist

Insgesamt lässt sich aus all dem aber ein ungewöhnlich weiter geografischer Wirkungsradius erkennen, der zugleich im künstlerischen Schaffen Schütz‘ eine Weite und inspirierte Offenheit im Geist verband.
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