Universum Heinrich Schütz – Teil 3
Heinrich Schütz ließ sich mitten in Dresden, gleich neben der Frauenkirche nieder. © Imago / Westend61
Lebensmittelpunkt Dresden
29:45 Minuten
Der Kasseler Organist Heinrich Schütz wird 1614 vom Johann Georg I. persönlich an den Dresdner Hof beordert. Der Sachsenherrscher verfolgt dabei einen Plan: Er will dem jungen Musiker den Wiederaufbau der eigenen Hofmusik antragen. Und Schütz bleibt.
1614 feiert der Hof in Dresden die Taufe des zweitgeborenen Prinzen August von Sachsen. Während dieser Feierlichkeiten begegnen sich Michael Praetorius und Heinrich Schütz das erste Mal. Den jungen Schütz, der in Kassel gerade auf einer Warteposition als zweiter Organist verharrt, hat sich der Kurfürst als sein „Landtkindt“ vom hessischen Landgrafen ausgeliehen.
Und dies durchaus mit Hintergedanken, denn es geht Johann Georg I. nicht nur um die Taufe seines Sohnes, es geht ihm um die Wiederherstellung seiner „rechtschaffenen Musica“, für die er geeignetes Personal braucht.
Vielversprechendes Amt
Der Kurfürst denkt nicht daran, den jungen Musiker wieder herzugeben. Moritz von Hessen muss 1617 Heinrich Schütz endgültig ziehen lassen. Für diesen beginnt mit der Ernennung zum sächsischen Hofkapellmeister, zum „Director der Musica“, eine scheinbar glanzvolle Zukunft. 1619 erscheint dann auch sein Opus 2, die 26 „Psalmen Davids“, die Schütz seinem sächsischen Arbeitgeber in Dankbarkeit für das neue, gewichtige Amt widmet.
Doch der Dreißigjährige Krieg hat bereits begonnen, der in entscheidendem Maße Leben und Schaffen des Komponisten beeinflussen wird.