Lässiges neues Album – und etwas belanglos
Weil er Politik unbedeutend findet, widmet er sich in seinen Songs lieber anderen Dingen: Inspiriert von seinen Reisen legt Ruban Nielson alias Unknown Mortal Orchestra sein neues Album "Sex & Food" vor. Musik, die kaum in Erinnerung bleiben wird.
Es beginnt lässig, fast schon naiv, eine Stimme sagt: "Hey guys", und dann rumpelt Ruban Nielson alias Unknown Mortal Orchestra hinein in sein neues Album mit dem Titel "Sex & Food".
Mal klingt Nielson nach Schrammelrock eines Jack White, dann wie eine Psychedelic-Band aus den 1970ern, und häufiger als auf seinen vorherigen Alben: unerwartet sanft und nachdenklich.
Nielson ist Neuseeländer. Er hat lange als Illustrator gearbeitet und gar nicht geplant, Musiker zu werden. Bis ein Song, den er kommentarlos ins Internet hochgeladen hatte, 2011 unerwartet zum Hit wurde.
Seit zehn Jahren lebt Nielson mittlerweile in den USA. Vom politischen Durcheinander wollte er sich auf "Sex & Food" nicht beirren lassen. Sein Motto: Nichts ist so stark wie die Kunst.
Mal klingt Nielson nach Schrammelrock eines Jack White, dann wie eine Psychedelic-Band aus den 1970ern, und häufiger als auf seinen vorherigen Alben: unerwartet sanft und nachdenklich.
Nielson ist Neuseeländer. Er hat lange als Illustrator gearbeitet und gar nicht geplant, Musiker zu werden. Bis ein Song, den er kommentarlos ins Internet hochgeladen hatte, 2011 unerwartet zum Hit wurde.
Seit zehn Jahren lebt Nielson mittlerweile in den USA. Vom politischen Durcheinander wollte er sich auf "Sex & Food" nicht beirren lassen. Sein Motto: Nichts ist so stark wie die Kunst.
Kunst ist stärker als Politik
"Politik erscheint mir eigentlich ziemlich unbedeutend. Ich finde, Songs zu schreiben und kreativ zu sein, sind viel größere und wichtigere Dinge. Ich wollte nicht, dass die Politik meine Arbeit beschmutzt."
Man könnte das als naiv bezeichnen, aber tatsächlich ist es auch mal wieder ganz gut, ein Album eines US-Künstlers zu hören, der nicht auf Teufel komm raus jede politische Regung zu kommentieren versucht. Es macht Spaß, Nielson dabei zuzuhören, wie er einfach bloß darüber singt, dass doch so oder so alle verrückt sind.
Man könnte das als naiv bezeichnen, aber tatsächlich ist es auch mal wieder ganz gut, ein Album eines US-Künstlers zu hören, der nicht auf Teufel komm raus jede politische Regung zu kommentieren versucht. Es macht Spaß, Nielson dabei zuzuhören, wie er einfach bloß darüber singt, dass doch so oder so alle verrückt sind.
Ohne Politik bleibt Zeit für andere Dinge. Zum Beispiel dafür, ziemlich rockige Gitarrensongs auf dem Album zu platzieren, obwohl Rockmusik doch gerade nicht ganz so cool ist.
"Gerade wenn ein Genre total irrelevant ist, will ich mich unbedingt damit beschäftigen. Aus kommerzieller Sicht ist Rockmusik gerade das Dümmste, was du machen kannst. Ich glaube, es ist vorbei mit ihr. Es gibt einfach gerade sehr wenig gute Rockmusik."
Das Uncoole wieder cool machen
Nielson ist ein Spieler, der ästhetische Herausforderungen mag. Ihn reizt es, das Uncoole wieder cool zu machen, den Zeitgeist ein Stück weit zu ignorieren. Deshalb lässt sich "Sex & Food" auch schwer einordnen. Es ist kein Rock-Album, kein Indie-Album, kein Surf-Album – aber von allem ein bisschen.
Gut ist "Sex & Food", wenn es etwas wilder wird. Etwa am Ende von "Ministry Of Alienation", wo ein hyperaktives Saxophon ein unbehagliches Gefühl hinterlässt.
Spannend auch: die Stimme. Nielson schreit, brabbelt, nuschelt. Es hat etwas Kindliches. Was Spaß bringt, wird gemacht und wird schon richtig sein. Doch das reicht nicht. "Sex & Food" – schon der Titel wirkt beliebig. Und auch, wenn einige Arrangements interessant sind, die Musik ist meistens auch beliebig und bleibt kaum in Erinnerung. Beim nächsten Mal: Vielleicht doch lieber eine wütende, politische Platte, an der man sich auch mal ein bisschen abarbeiten muss.
Gut ist "Sex & Food", wenn es etwas wilder wird. Etwa am Ende von "Ministry Of Alienation", wo ein hyperaktives Saxophon ein unbehagliches Gefühl hinterlässt.
Spannend auch: die Stimme. Nielson schreit, brabbelt, nuschelt. Es hat etwas Kindliches. Was Spaß bringt, wird gemacht und wird schon richtig sein. Doch das reicht nicht. "Sex & Food" – schon der Titel wirkt beliebig. Und auch, wenn einige Arrangements interessant sind, die Musik ist meistens auch beliebig und bleibt kaum in Erinnerung. Beim nächsten Mal: Vielleicht doch lieber eine wütende, politische Platte, an der man sich auch mal ein bisschen abarbeiten muss.