Geschichten entlang des Äquators in Südamerika
Er faszinierte schon vor Jahrhunderten die Wissenschaft, bis heute ranken sich um ihn Legenden und Geschichten: Der Äquator, der die Erdkugel in eine Nord- und Südhälfte teilt. Unser Autor Julio Segador ist ihn in Südamerika entlang gereist.
Vorsichtig schiebt Eduardo die kleinen Kieselsteine auf die Seite, platziert einen aufgerichteten Nagel mitten zwischen diese und häuft die Steine dann wieder um den dünnen, metallenen Stift. Der junge Mann setzt achtsam ein Ei auf den Nagel. Es hält darauf, fällt nicht herunter.
"Dieser Versuch klappt nur wegen der Schwerkraft. Die magnetischen Kräfte der beiden Pole heben sich auf dieser Linie quasi auf. Das führt dazu, dass genau hier nahezu eine identische Anziehung herrscht. Das ist nur ein Beispiel, wie sich dieser Ort auf die Schwerkraft auswirkt."
Eduardo ist Touristenführer in der "Ciudad Mitad del Mundo" in Ecuador; ein Ort, der sich selbstbewusst als die "Mitte der Welt" bezeichnet. Und der Eiertest, den er mit ruhiger Hand Touristen präsentiert, klappt nach seinen Worten nur hier: am Äquator. Auf jener Linie mit der geographischen Breite 0 Grad, 0 Minuten und 0 Sekunden, die die Erdoberfläche in eine Nord- und in eine Südhälfte teilt. Und überall entlang der Nulllinie wird der Eiertest gezeigt. Der Äquator erstreckt sich über rund 40.000 Kilometer, mehr als viereinhalbtausend Kilometer davon verläuft er durch Südamerika.
Ein deutscher Geologe erforschte die Galapagos-Inseln
Im Westen – noch mitten im Pazifik - trifft der Äquator auf Höhe der Galápagos-Inseln auf Südamerika. Es war ein deutscher Geologe, der im 19. Jahrhundert neben Charles Darwin Galápagos intensiv erforscht hat: Theodor Wolf. 1875 verbrachte er mehrere Monate auf dem Archipel. Seine Beobachtungen hielt Wolf in dem Buch "Ein Besuch der Galápagos-Inseln" fest:
"Zwischen 500 und 600 Seemeilen westlich von den ecuadorianischen Küsten liegt im Stillen Ozean der Archipel der Galápagos-Inseln, vom Äquator beschnitten. Er bietet das seltene Beispiel einer großen Inselgruppe mit herrlichem Klima, welche bei ihrer Entdeckung durch die Spanier, im 16. Jahrhundert, von Menschen unbewohnt gefunden wurde."
Besonders eine Insel hat es dem in Schwaben geborenen Geologen Theodor Wolf angetan: Isabela, die größte Insel des Archipels. Im 19. Jahrhundert hieß das Eiland noch Albemarle, benannt nach einem englischen Adligen. Dort konnte Theodor Wolf die Entstehung der Galápagos-Inseln nachzeichnen.
"Der Galápagos-Archipel liefert eines der schönsten Beispiele einer rein vulkanischen Inselgruppe. Sie ist entstanden durch vulkanische Eruptionen, welche zuerst unterseeisch und später überseeisch stattfanden. Ganz sicher war das der Fall bei Albemarle. Ich vermute, dass auch die Nordhälfte der Insel durch drei ursprüngliche Inseln – jede mit einem kolossalen Zentralkrater – gebildet wurde, obwohl jetzt ein fortlaufender Höhenzug die Hauptkrater verbindet."
Durch den größten dieser Zentralkrater, von denen Theodor Wolf spricht, zieht sich die Äquatorlinie. 1707 Meter hoch ist der Vulkan, er ist die höchste Erhebung auf den Galápagos-Inseln. Vulkan Wolf heißt der Berg - zu Ehren des schwäbischen Geologen, dessen gesamte wissenschaftliche Arbeit mit Ecuador verbunden ist.
Den Äquator touristisch ausgeschlachtet
Der Vulkan wird durch die Nulllinie durchschnitten. Eine Linie, die Theodor Wolf auch auf dem Festland des südamerikanischen Landes verfolgt hat. Ecuador ist neben Äquatorialguinea in Afrika das einzige Land weltweit, dessen Staatsname Bezug nimmt auf den Null-Breitengrad. Auf dem ecuadorianischen Festland verläuft dieser gerademal rund 30 Kilometer nördlich der Hauptstadt Quito. Von der Ruhe und der Einsamkeit der Galápagos-Inseln ist hier aber nichts zu spüren.
Südamerikanische Rhythmen in der Mitte der Welt. Hier in San Antonio de Pichincha wird der Äquator touristisch ausgeschlachtet. Auf der Nulllinie ist dazu eine ganze Stadt entstanden. "Ciudad Mitad del Mundo" – die Stadt in der Mitte der Welt nennt sich das Konglomerat aus Buden, Geschäften, Info-Häuschen, wissenschaftlichen und pseudowissenschaftlichen Instituten. Bunte Leuchtreklamen und grelle überdimensionierte Plakate bestimmen das Bild. Kritiker und Spötter sprechen schon mal gerne von "Äquator-Disneyland".
In der Mitte der Stadt thront der mächtige, gut 30 Meter hohe Obelisk aus braunem Sandstein, zu Ehren jener französischen Wissenschaftler, die hier an Ort und Stelle 1736 erstmals die genaue Position des Äquators bestimmten. Um die Wissenschaft geht es hier in der Mitte der Welt aber nur am Rande. Künstler, Schausteller und Pseudo-Wissenschaftler versuchen Gewinn zu schlagen aus dem Null-Breitengrad. Der Maler Charlo Valseca, der Ölgemälde mit übergroßen Obelisken zu verkaufen versucht, schwärmt von seinem Arbeitsplatz in der Mitte der Welt.
"Ein toller Platz. Weltweit verströmt nur dieser Ort diese besondere Energie. Sie ist rätselhaft, prismatisch, mystisch. Nur hier spürt man diese Energie. Das macht der Ort: 0 Grad, 0 Minuten, 0 Sekunden. Mein ganzer Körper vibriert wenn ich diese Energie spüre. Meine Hände bewegen sich flinker, und ich male schneller. Alles geht wie von alleine. Und das liegt nur an dieser besonderen Energie."
Der Äquator scheint etwas Mystisches zu verströmen
Vom Obelisken aus, auf dem in dicken goldenen Zahlen eben jene magische geographische Breite 0 Grad, 0 Minuten und 0 Sekunden prangt, zieht sich ein breiter gelber Strich zu den touristischen Geschäften. Diese Linie entspricht – so heißt es auf Schautafeln - dem Äquator. Touristen setzen sich darauf, sie tänzeln vor sich hin, springen von der Nordhalbkugel auf die Südhalbkugel und wieder zurück. Manche legen sich einfach hin und starren in den meist tief-blauen Himmel. Der Äquator scheint wirklich etwas Mystisches zu verströmen.
Touristin: "Jetzt fühle ich mich richtig komplett. Ich war in Greenwich, am Nullmeridian. Nun habe ich beide Linien kennengelernt. Das ist wirklich klasse. Ich bin glücklich."
Touristin: "Hier ist es richtig schön. Obwohl der Ort ziemlich touristisch ist. Hier in Ecuador wird er auch sehr beworben. Aber heute ist es ruhiger. Es sind nicht ganz so viele Leute hier. Es lohnt sich, hierher zu kommen."
Ab 1736 hatten französische Geologen an genau dieser Stelle Messungen vorgenommen. Sie bestätigten dabei mathematisch die Theorie des britischen Physikers Isaac Newton, wonach die Erde an den Polen und eben nicht entlang des Äquators abgeplattet ist. Bis dahin war darüber in der Wissenschaft gestritten worden. Als Folge dieses Phänomens – der Abplattung der Erde – ergaben die Messungen zudem, dass genau diese Stelle im ecuadorianischen Hochland weltweit am weitesten von Erdmittelpunkt entfernt ist. Es waren bahnbrechende Erkenntnisse in der Äquator-Forschung, auf die die Macher des Dorfes stolz sind, und die – wie Dorfmanager Juan Carlos Goyes betont, bis heute die Menschen faszinieren und anlocken.
"Wir sind hier an einem spirituellen Ort. Hier manifestieren sich auch die unterschiedlichen ecuadorianischen Kulturen. Vielen ist die spirituelle Reinigung wichtig. Esoteriker kommen hierher, aber ebenso Kinder, Familien und viele, die auf ein besseres Jahr hoffen. Auch uns begeistert das. Damit bringen wir den Besuchern nicht nur einen herausragenden Ort näher, wir bieten ihnen auch ein Kulturzentrum."
Auch wenn das mit dem herausragenden Ort so eine Sache ist. Denn neuere GPS-gestützte Messungen haben ergeben: Der Äquator verläuft gar nicht auf der gelben Linie, die sich vom Obelisken in das touristische Dorf zieht und die als Null-Breitengrad verkauft wird. Eigentlich verläuft der Äquator einige hundert Meter weiter nördlich, am Hang des Vulkans Pululahua. Nur dumm, dass sich die Nulllinie im unwegsamen Gelände touristisch kaum nutzen lässt. Dorfmanager Juan Carlos Goyes beschwichtigt mit einer ganz eigenen Theorie.
"Der Null-Breitengrad verläuft eigentlich durch das ganze Tal. Und das ist nicht eine kleine Linie sondern im Grunde ein 5 Kilometer breiter Streifen. Wir haben also sozusagen ein Äquatortal. Deshalb steht hier auch der Obelisk als Monument, und von hier aus können wir die ganze Information vermitteln."
Fast 1300 Kilometer weiter östlich, mitten im unwegsamen Dschungel im Drei-Länder-Eck von Brasilien, Kolumbien und Venezuela ist der Äquator bei weitem kein solcher Touristenmagnet wie in Ecuador. Es ist nur ein kleines Monument aus verwittertem Beton, notdürftig weiß und blau gestrichen, das hier mitten im Amazonas-Regenwald auf den Verlauf des Äquators verweist. Eine etwa zwei mal zwei Meter große senkrechte Betonplatte, mit einem kleinen Dach aus Ziegeln, aufgestellt vom brasilianischen Militär. Marco Zero steht darauf – der Null-Breitengrad. Am Boden vor der Platte verläuft im rechten Winkel eine etwa 20 Zentimeter hohe Betonlinie – der Äquator. Zwei am Boden liegende blaue Tafeln auf jeder Seite weisen auf die Nord- und Südhalbkugel der Erde hin.
Schwarzes Wasser kommt vorwiegend am Äquator vor
Gleich daneben steht eine kleine Plakatwand, auf der ein Kind auf eine Südamerikakarte deutet. São Gabriel da Cachoeira, der abgelegene Ort im brasilianischen Regenwald, ist eingezeichnet. "Sogar an dieser Stelle erinnere ich mich an dich", steht auf dem Plakat. So manches Erinnerungsfoto dürfte hier geknipst worden zu sein.
Auf dem Rio Negro geht es flussabwärts nach São Gabriel da Cachoeira. Der mächtige Strom verläuft hier im Nord-Westen-Brasiliens entlang des Äquators, kreuzt ihn immer wieder. Der Rio Negro – Der schwarze Fluss – ist einer der beiden großen Amazonaszuflüsse. Von seiner Quelle im kolumbianischen Bergland zieht er sich mehr als 2000 Kilometer nach Osten, wo er unterhalb von Manaus in den Amazonas mündet. Er zählt zu den wasserreichsten Flüssen der Erde. Wie sein Name schon sagt, ist die Farbe des Wassers tiefschwarz. Eine Tatsache, die schon Alexander von Humboldt auf seiner großen Südamerikareise um 1800 zum Grübeln brachte: In seinem Buch "Reise in die Äquinoktial-Gegenden des neuen Kontinents" schreibt er:
"In dem weit ausgedehnten Flusssystem, das wir bereisten — und dieser Umstand scheint mir sehr auffallend — kommen die schwarzen Wasser vorzugsweise nur in der Nähe des Äquators vor. Der starke Regen unter dem Äquator trägt ohne Zweifel zur Färbung bei, indem das Wasser durch einen dichten Grasfilz sickert. Ich gebe diese Gedanken nur als Vermutung."
Alexander von Humboldt kam der wissenschaftlichen Erklärung für das schwarze, dennoch erstaunlich durchsichtige Wasser sehr nahe. Abgestorbene Pflanzenteile im Wasser zersetzen sich. Der hohe Säureanteil im Wasser führt zu der schwarzen Färbung. Es gibt auch kaum Mücken - durch den hohen Säuregehalt im Wasser können sich die Mückenlarven hier nicht entwickeln.
Wie eine glatte Plastikfolie sieht der Rio Negro früh am Morgen aus. Nur wenige Menschen sind auf dem Strom unterwegs, als das Boot Fahrt aufnimmt.
Rosivaldo Cordeiro, ein Fischer aus São Gabriel da Cachoeira, macht sich auf die Fahrt um seine Reusen zu überprüfen. Traumwandlerisch sicher lenkt er das Schnellboot durch das Wasser. Gekonnt weicht er den tückischen Felsbrocken und Stromschnellen aus. Der schmächtige Fischer ist am Rio Negro groß geworden, er lebt bis heute hier. Der Fluss ist sein Leben.
"Ich war schon immer Fischer. Seit je her arbeite ich mit Fischen. Für mich bedeuten der Fluss und die Fische alles. Sie sorgen für mich und meine Familie. Und meine Kinder treten bereits in meine Fußstapfen. Ich habe fünf Kinder. Sie sind noch klein, aber später werden sie sicher auch Fischer. Ich würde niemals woanders leben. Nur in São Gabriel. Hier habe ich alles. Ich gehe fischen, verdiene mein Geld und kaufe mir was ich brauche. All das ermöglichen mir die Fische."
Rosivaldo lenkt das Boot zu einer seiner Reusen am Ufer des Rio Negro. Er hat aufgrund der starken Strömung einige Mühe das Boot nahe der Reuse festzubinden. Es gelingt ihm schließlich an einem alten Baumstamm, der von der Uferböschung ins Wasser hineinragt.
Keine Lobby für die Indios
Rosivaldo setzt sich eine alte Taucherbrille auf und springt in die Reuse. Sie ist etwa zwei Meter tief. Fast eine halbe Minute bleibt er unter Wasser. Dann schnellt er wieder hoch, nimmt einen tiefen Atemzug und zeigt stolz seinen Fang. In der Hand hält er mehrere Fische, die er ins Boot wirft. Nach 20 Minuten hat er die Reuse geleert. Es war ein guter Fang.
São Gabriel da Cachoeira. In der Kleinstadt im nord-westlichsten Winkel Brasiliens mitten im Amazonas-Regenwald liegt der Bevölkerungsanteil der Indios bei über 90 Prozent, mehr als ein Dutzend indigene Sprachen hört man auf den Straßen. Weiße Brasilianer sieht man dagegen nur wenige. Und doch stellen sie die wirtschaftliche Macht. Die Indios dagegen sind Bittsteller in ihrer eigenen Heimat. Die Folgen sind in São Gabriel drastisch zu sehen: Alkoholismus, Prostitution, Verelendung, Kriminalität. Higino vom Stamm der Tujuka sieht kaum eine Chance, die Situation zu ändern. Die Indios hätten in Brasilien keine Lobby, klagt er:
"Wir zählen nicht, wir sind Untergebene, Kolonisierte, Ausgeschlossene. Die Politik - so wie sie umgesetzt wird - ist eine Maschine, die von den Weißen erfunden wurde. Und die Indios können diese Maschine nicht stoppen."
In der brasilianischen Amazonasregion, einem Gebiet etwa so groß wie Westeuropa, leben noch viele indigene, zum Teil sogar noch unkontaktierte Völker. Doch die Schattenseiten der Zivilisation dringen immer weiter vor.
"Für mich haben unsere Traditionen völlig an Wert verloren. Wir wissen alles über den Fischfang, was wir im Dschungel jagen und essen können. Wir kennen unsere Umwelt. Wir haben bestimmte Feste. All das sind unsere Traditionen. Aber die große Folge war und ist, dass unsere Kultur völlig an den Rand gedrängt wurde."
Die Folgen der Kolonisation in den Griff bekommen, dafür sorgen, dass die Traditionen der indigenen Urvölker und der schwarzen Sklaven in der Amazonasregion erhalten bleiben, - das alles ist auch Thema in der Musik von Patricia Bastos. Die Sängerin sitzt fast 2000 Kilometer weiter östlich von São Gabriel da Cachoeira, in Macapá im Inneren einer alten Festung. Ihr Bruder Paolo begleitet sie am Tamburin.
Die Mittellinie im Stadion trennt Nord- und Südhalbkugel
Macapá ist eine der wichtigsten brasilianischen Städte im Amazonasdelta. Der riesige Strom und seine unzähligen Zuflüsse sind die zentrale Lebensader einer Region, die größer ist als Europa. Macapá ist die östlichste Stadt Brasiliens am Äquator. Rund viereinhalbtausend Kilometer von den Galápagos-Inseln entfernt trifft der Null-Breitengrad hier auf die entgegengesetzte Seite Südamerikas. Die Ostküste. Und Macapá kokettiert damit.
Ein Länderspiel wird in Macapá ausgetragen. Im Rugby: Brasilien gegen Kenia. Die Partie wird als Hemisphärenduell beworben, denn durch beide Länder verläuft der Äquator. Noch dazu wird die Partie im Estadio Olímpico Zerão ausgetragen. Zerão leitet sich von der portugiesischen Zahl Null ab. Ein treffender Name: Denn die Mittellinie des Stadions zeichnet den genauen Verlauf der Äquatorlinie nach.
José Marin ist seit Jahren Platzwart im Estadio Zerão. Er ist stolz darauf in einem einzigartigen Stadion zu arbeiten.
"Das Besondere hier ist der Äquator. Unsere Mittellinie trennt die Nord- und die Südhalbkugel. Das unterscheidet uns von allen anderen Stadien. Ein Spieler, der in der Nordhalbkugel ein Tor erzielt, bejubelt es auf seiner Seite in der Südhälfte. Oder die Fans bejubeln im Norden Tore, die im Süden fallen. Oder ein Pärchen auf der Tribüne steht in unterschiedlichen Hemisphären. Den Torjubel feiern sie dann genau auf dem Äquator."
Die Blätter wirbeln verkehrt herum
Shirlene Cardoso ist Touristenführerin in Macapá. Auf dem hochgelegenen Hemisphären-Monument im Zentrum der Amazonasstadt – einem Obelisken, der Nord und Süd trennt – erzählt sie Geschichten und Anekdoten über den Null-Breitengrad. Der Eiertest darf nicht fehlen. Auch das Blätterphänomen ist typisch für den Äquator.
"Im Herbst, wenn die Blätter von den Bäumen fallen, wirbeln sie hier auf dem Platz um den Obelisken. Und was passiert: Je nach Hemisphäre drehen sich die Blätter-Wirbel in entgegengesetzter Richtung. Und das hängt nicht mit der Windrichtung zusammen. Das kann man hier direkt am Äquator deutlich sehen. Die Blätter wirbeln verkehrt herum."
Besucher wie Marlis Sanches sind begeistert. Die Brasilianerin springt an der Äquatorlinie von einer Erdhalbkugel zur anderen, und wieder zurück. Und sie hat mächtig Spaß dabei: Marlis schwärmt von der Energie, die sie an dieser magischen Stelle zu verspüren glaubt.
"Der Äquator gibt uns das Gefühl der Erneuerung. Man fühlt sich schon als etwas Besonderes wenn man in der Mitte der Welt lebt. Am Amazonas, in der Mitte der Welt, am Äquator: Das verströmt eine ganz eigene Energie und erneuert unsere Seele, die Haut, den ganzen Körper. Wir leben von der Kraft, die uns die Mitte der Welt verleiht."