Unwetter im Westen Deutschlands

Viele Tote und Vermisste, katastrophale Schäden

07:03 Minuten
Ein Klavier liegt im Schutt unter einer unterspülten Straße im Kreis Ahrweiler am Tag nach dem Unwetter mit Hochwasser. Mindestens sechs Häuser wurden durch die Fluten zerstört.
Schäden im Kreis Ahrweiler am Tag nach dem Unwetter. © picture alliance / dpa / Thomas Frey
Anke Petermann im Gespräch mit Susanne Arlt |
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Nach heftigem Dauerregen sind in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz schmale Flüsse zu reißenden Strömen geworden. Straßen wurden überflutet, Häuser stürzten ein. Die Zahl der Unwettertoten steigt weiter und liegt schon bei 42.
Das Unwetter hat im Westen Deutschlands schwere Schäden angerichtet und viele Todesopfer gefordert. In Rheinland-Pfalz wurde das Ahrtal überflutet, ganze Stadtteile stehen unter Wasser.
Vor allem der Norden und Nordwesten von Rheinland-Pfalz seien betroffen, sagt Deutschlandfunk-Landeskorrespondentin Anke Petermann: die Landkreise Ahrweiler, die Eifelkreise, Bitburg-Prüm, Vulkaneifel, Mayen-Koblenz, aber auch Trier-Saarburg, wo die Kyll über die Ufer tritt und ein Krankenhaus evakuiert werden muss.
In Schuld, einem kleinen Ort in der Eifel, sind fünf Menschen in den Fluten gestorben. Mehrere Häuser stürzten ein, bis zu 70 Menschen werden vermisst. Es sei unklar, ob sie möglicherweise nur verreist seien, sagt Petermann. Dass Notrufstellen und Mobilfunknetze ausgefallen sind, erschwere die Arbeit der Rettungskräfte.
Als absehbar war, dass der Starkregen nicht aufhören würde, seien die Menschen in der Nacht gewarnt worden, berichtet Petermann. Die aufgetürmten Sandsäcke in dieser grundsätzlich vom Hochwasser bedrohten Region seien nicht zu zählen gewesen. Insgesamt werde sich das Wetter nun wohl beruhigen, eine "leichte Entspannung" der Lage sei zu erwarten.

Bundeswehr muss in Hagen helfen

In Nordrhein-Westfalen hat es unter anderem die Stadt Altena im Märkischen Kreis schwer getroffen. Dort starben gestern zwei Feuerwehrmänner bei Rettungseinsätzen. Altena ist komplett abgeriegelt, um die Rettungswege freizuhalten.
In der 14 Kilometer entfernten Nachbarstadt Hagen sind die Schäden ebenfalls katastrophal: Geröll liegt auf den Straßen, das Rathaus ist überflutet, zwei Brücken sind eingestürzt. 200 Bundeswehr-Soldaten und 400 Feuerwehrleute sind in Hagen im Einsatz, berichtet unsere Landeskorrespondentin Felicitas Boeselager. [AUDIO] .
(cre)
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