Bei der Jahrhundertflut im August 2002 trat in Sachsen die Mulde über die Ufer.
In Grimma wurde damals die Altstadt überflutet. Damit sich so etwas nicht wiederhole, seien in Grimma Schutzwälle entstanden, aber auch eine unsichtbare Hochwasserschutzanlage installiert worden,
erzählt Oberbürgermeister Matthias Berger im Länderreport. [AUDIO]
"Brücken wurden von der Flut weggesprengt"
06:49 Minuten
Im Ahrtal sind viele Dörfer wegen der Unwetterschäden nicht erreichbar, berichtet Uli Adams, Redaktionsleiter der "Rhein-Zeitung" in der Region. Informationen bekommt er über SMS. Die Menschen schreiben von katastrophalen Zuständen, erzählt er.
"Die Lage ist genauso unübersichtlich wie gestern", sagt Uli Adams über die Schäden durch das Unwetter in seiner Region. Er ist Redaktionsleiter der "Rhein-Zeitung" in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Das Wasser ginge zwar zurück und aktuell gebe es auch keinen Regen mehr, doch das offenbare erst den entstandenen Schaden.
Viele Dörfer nicht erreichbar
Viele Bereiche seien allerdings nach wie vor gar nicht erreichbar, sagt Adams. Das bedeute, dass Journalisten nicht an Informationen kommen. Es gebe im Bereich Mittelahr einige Dörfer, die komplett abgeschnitten seien.
Da die Telefon- und Mobilfunknetze zum Teil ausgefallen seien, bekämen sie kaum Informationen aus diesen Gebieten. Hin und wieder erreiche man jemanden über SMS oder Messangerdienste.
"Die Leute schreiben uns von katastrophalen Zuständen, von Vermisstensuchen, von Menschen, die einfach von den Fluten weggerissen wurden. Familienangehörige rufen uns an und fragen, ob wir wissen, wie es in Orten wie Dernau, Rech oder Mayschoß aussieht", erzählt Adams.
Brücken von den Fluten weggesprengt
Er selbst wohne etwa 15 Minuten entfernt und habe für den Weg zuletzt 1,5 Stunden gebraucht, weil Straßen gesperrt sind oder die Fluten Brücken "weggesprengt" haben.
Auch Ahrweiler mit seiner historischen Altstadt erkenne man nicht wieder. Der Ort sei das Herzstück des Ahrtales. "Inmitten von Friedhöfen stehen Lkw, Autos wurden in Fußgängerzonen zusammengeschoben. Man kann es sich von außen kaum vorstellen", erzählt Adams schockiert.
Die gute Nachricht sei aber, dass die Menschen, die auf die Dächer geflüchtet waren, mittlerweile alle gerettet sind. Weiterhin unbekannt ist, ob die Vermissten möglicherweise im Urlaub sind, so die Hoffnung.
Viele Freiwillige im Einsatz
Mehr als 1000 Einsatzkräfte seien im Landkreis Ahrweiler zurzeit im Einsatz. Darunter seien Freiwillige Feuerwehren aus Nachbarlandkreisen, die Bundeswehr und Einsatzkräfte aus anderen Bundesländern. "Wir sind ein ländlich geprägter Raum. Hier gibt es nicht an jeder Ecke eine Berufsfeuerwehr. Das sind sonst alles Freiwillige", sagt Adams.
(nis)