Hier hören Sie ein Interview mit dem Regisseur Bonn Park über seine Theaterarbeit "Das Deutschland":
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Horrorkomödie über das Anderssein
06:34 Minuten
Mit seiner Grusel-Komödie "Das Deutschland" widmet sich der Regisseur Bonn Park der deutschen Mittelschicht und deren Hang zur Ausgrenzung. Die Uraufführung in Bamberg zeigt, dass postmigrantisches Theater als Kammerspiel funktioniert.
Wie postmigrantisches Theater als ein Kammerspiel in der deutschen Provinz funktioniert, zeigt der Berliner Regisseur Bonn Park in der Uraufführung seines Stückes "Das Deutschland" am ETA-Hoffmann-Theater Bamberg. Er ist Jahrgang 1987 und selbst Sohn koreanischer Eltern.
Die kleine Emulie hat "rote Hautfarbe" und besucht ihren Schulfreund, dessen Eltern sie zunächst skeptisch beäugen und ihr nach und nach einen ungemütlichen Anpassungsprozess aufzwingen. Park inszeniert sein neues Stück als Horrorkomödie über das Deutsch- und Anderssein.
In den Dialogen seiner Figuren legt er offen, wie sich die "politische Korrektheit" der Mittelschicht im Angesicht des Fremden immer stärker mit ausgrenzenden Diskursen anreichert, oft sogar mit blankem Hass.
Park bespielt die kleine Studiobühne in stimmigen Proportionen und verarbeitet das romantisch-heimelige Ambiente der Weltkulturerbe-Stadt Bamberg in einen Zwergenchor, der drollig-rätselhaft den Horror verkörpert, nicht dazu zu gehören.