Zu hören ist das Konzert am Montag, 5. Juni um 21.05 Uhr in unserem Schwesterprogramm Deutschlandfunk in der Sendung "Musikpanorama".
Sehnsuchtsort Babylon
Am Sonntag wird Christoph Eschenbach die Uraufführung eines Auftragswerks des Deutschen Sinfonie-Orchesters Berlin dirigieren: Der Komponist Philipp Maintz des Werkes "Hängende Gärten" ließ sich von einem der sieben Weltwunder der Antike inspirieren.
Der 40jährige Komponist Philipp Maintz gehört zu einer jüngeren Komponisten-Generation an, die einerseits dem Erbe der Moderne im 20. Jahrhundert verpflichtet ist, andererseits bei aller Bindung auch gestalterische Freiräume sucht. "In gewisser Weise sehe ich mich schon in Folge einer Tradition", sagte Maintz im Deutschlandfunk Kultur. Das Rad lasse sich nicht neu erfinden. "Traditionen sind wie Laternen, sie weisen uns den Weg – nur Betrunkene halten sich an ihnen fest", zitierte der Komponist den Kollegen Theo Brandmüller mit einem Bonmot. Bestimmte Partituren lägen bei ihm auf dem Nachttisch, in denen er gerne immer wieder nachlese. Das inspiriere ihn.
Die hängenden Gärten von Babylon
Der Titel seiner Komposition verweise auf die hängenden Gärten von Babylon, eines der sieben Weltwunder der Antike. Sie seien für ihn ein "Sehnsuchtsort", sagte Maintz. "Diese hängenden Gärten sind angelegt worden, um schön zu sein, um zu blühen und zu wachsen." Seine Komposition sei für einen Dirigenten geschrieben, der es phantastisch verstehe, Orchesterfarben auszubalancieren und das Orchester schön klingen zu lassen. "Was läge da näher als letztendlich ihm auch einen solchen Sehnsuchtsort zu bieten, an dem er genau das machen kann."
Konzert im Radio
Am Sonntag wird die 20minütige Komposition "Hängende Gärten" von Philipp Maintz vom Deutschen Symphonie-Orchester unter Leitung von Christoph Eschenbach uraufgeführt. Im Anschluss daran erklingt an diesem Abend Bela Bartoks Violin-Konzert, Nr.2, Solist wird Leonidas Kavakos sein, nach der Pause dann Brahms zweite Sinfonie.