"Der Ring des Nibelungen – Peking-Oper trifft auf Musiktheater"
Uraufführung am 20. Dezember 2019, Radialsystem Berlin, 20 Uhr
Der Ring des Nibelungen als Peking-Oper
09:10 Minuten
Ein urdeutscher Mythos und eine urchinesische Kunstform: "Der Ring des Nibelungen" kommt mit Elementen der Peking-Oper auf die Bühne des Berliner Radialsystems. Regisseurin Anna Peschke erklärt das west-fernöstliche Wagnis.
Ihr sei es um eine neue Perspektive auf den "Ring des Nibelungen" gegangen, sagt Anna Peschke über ihre Inszenierung. Mit Kombinationen deutscher und chinesischer Kulturtraditionen hat die Regisseurin Erfahrung: Sie inszeniert öfter Musiktheater mit Einflüssen der Peking-Oper, Büchners "Woyzeck" oder auch Goethes "Faust". Der "Ring" nun wird mit einem deutsch-chinesischen Ensemble im Radialsystem Berlin uraufgeführt.
Original-Klänge aus Richard Wagners berühmtem "Ring" wird man dabei nicht hören: Eine chinesische und eine usbekische Komponistin haben neue Musik geschrieben. Auf der Bühne wird deutsch und chinesisch gesprochen und gesungen - jeweils mit Übertiteln.
Ringen um die Macht
Aktuelle politische Bezüge zu China findet Anna Peschke "langweilig", wie sie sagt. Das begrenze eher: "Mir geht es um die Kunst und nicht um die Politik. Das Thema 'Ringen um die Macht' ist natürlich Teil vom Stück." Es gebe aber auch einen zeitlosen Mythos mit Riesendrachen, Zwergen und Göttern: "Derjenige, der da etwas sehen möchte, der findet etwas", so die Regisseurin.
Später wird "Der Ring des Nibelungen – Peking-Oper trifft auf Musiktheater" auch in China zu sehen sein.
(bth)
Unser Kritiker Uwe Friedrich sprach in der Sendung Fazit mit Sigrid Brinkmann über die Uraufführung: