Uraufführung von Ulrich Seidls Film "Sparta" in Toronto abgesagt

    Der Regisseur Ulrich Seidl im schwarzen Hemd vor dunklem Hintergrund
    Ulrich Seidl arbeitet in seinen Filmen oft mit Laiendarstellern. © picture alliance / dpa / Simone Comi
    Der neue Film "Sparta" wird nach Vorwürfen gegen den österreichischen Regisseur Ulrich Seidl nicht wie geplant beim Toronto Film Festival uraufgeführt. Der Streifen sei zurückgezogen worden, hieß es auf der Website der kanadischen Festspiele ohne Begründung. Eine Sprecherin von Seidls Produktionsfirma sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Entscheidung sei vom Festival und nicht vom Regisseur getroffen worden. Der Spiegel hatte vorige Woche berichtet, beim Dreh in Rumänien seien Kinder ohne ausreichende Vorbereitung und Betreuung mit Szenen rund um Alkoholismus, Gewalt und Nacktheit konfrontiert worden. Zudem sollen Regeln zur Arbeit mit Kindern nicht eingehalten worden sein. Der 59-jährige Seidl ("Hundstage") hatte die Vorwürfe umgehend zurückgewiesen. Er habe größten Respekt vor allen Darsteller*innen und würde nie Entscheidungen treffen, die deren "körperliches und seelisches Wohlbefinden in irgendeiner Art und Weise gefährdeten", schrieb er auf seiner Website. Nie habe das Team beim Dreh die Grenzen des ethisch und moralisch Gebotenen überschritten.Die Kinder seien von pädagogisch geschultem Personal betreut worden. Der Film über einen Mann mit pädophilen Neigungen wurde nicht nur nach Toronto, sondern auch zum Filmfestival im spanischen San Sebastián eingeladen. Dort soll "Sparta" am 18. September gezeigt werden.