Da steht ein Huhn auf dem Balkon
Honig vom eigenen Bienenstock, Eier vom gemieteten Huhn: Der Stadtmensch, so scheint es, ist ein verkappter Bauer. Urban Farming jedenfalls ist angesagt. Trendforscher Peter Wippermann erklärt, was dahinter steckt.
Es ist nicht ganz billig: Fünf Hühner von Bauer Lüft aus Hessen kosten 118 Euro Miete - für zwei Wochen, inclusive Futter, Stall und Endreinigung. Dennoch ist der Mann mit seinem Service "Rent a Huhn" bis kommenden Sommer ausgebucht.
Denn die Lust des Städters auf urbane Nutztierhaltung ist derzeit groß. Doch ein bisschen Platz braucht man dafür schon, weshalb Trendforscher Peter Wippermann auch nicht glaubt, dass demnächst Hühner en masse die Städte bevölkern werden. Aber: "Die neue Liebe zum Huhn ist sozusagen eine konsequente Weiterentwicklung", meint er. Denn Stadtbewohner mieten sich ja auch Äcker, um Gemüse anzubauen. Die logische Konsequenz sozusagen: Erst eigene Tomaten, jetzt Eier
Kein grunzendes Schwein auf der Dachterrasse
Wippermann erkennt eine Triebkraft hinter dem Trend - nämlich "einen direkten Bezug zu haben zu den Nahrungsmitteln", die man brauche. "Das ist etwas, was sich durchsetzen wird", sagt er. Allerdings: Das grunzende Schwein auf der Dachterrasse werde es wohl nicht geben. Da würden sicher die städtischen Behörden einschreiten.