Zehn Tage auf Reisen mit der besten Freundin, mit der Mutter und dem fast dreijährigen Sohn. Kein Erholungsurlaub, sondern ein Besuch bei der Großfamilie in Ägypten. Das könnte anstrengend werden. Und vielleicht waren es gerade die Momente, in denen vor Wut die Tränen flossen, die Marwa Eldessouky und Sonja Koppitz am Ende des Familienabenteuerurlaubs gelassen die Heimreise antreten ließen. Was macht es da schon, wenn der Rückflug gecancelt wird.

Auf ihrer Reise haben die beiden Freundinnen die große ägyptische Gastfreundschaft genossen, wurden mit Bergen von Köstlichkeiten überhäuft und durften am Abend in dem extra für sie geräumten Ehebett schlafen.

Es gab irritierende Momente, etwa als Sonja ihre Gastgeberin nicht mehr erkannte, weil diese sich bei der Familienfeier mit ihrer Burka komplett verhüllt. Und heikle Gespräche, als eine erwachsene Tochter der Cousine sich bei Marwa erkundigt, ob ein Kuss vor der Ehe denkbar wäre. Marwas große Sorge: Ihre Freundin könnte bei dem Besuch ihrer gläubigen Familie einen Kulturschock davontragen.

Und noch etwas war anders auf dieser Reise: Um Dramen beim Abendessen im Restaurant zu vermeiden, hatten fast alle Kinder ein Tablet vor der Nase. Bestechung mit Trickfilm? In unserer Rubrik "Die Antwort” fragen wir den Medienexperten Marcus Richter, ob es in Ordnung ist, wenn sich Eltern mit Smartphone & Co. ein bisschen Ruhe und ein entspanntes Essen erkaufen.