Urlaubsziele

"Deutschland ist das beliebteste Reiseziel der Deutschen"

Urlauber im Ostseebad Kellenhusen
Urlauber im Ostseebad Kellenhusen © Movementway/picture alliance
Claudia Gilles im Gespräch mit Heidrun Wimmersberg |
Ob für ein Wochenende oder einen mehrwöchigen Urlaub: Die Deutschen verbringen ihre freie Zeit am liebsten im eigenen Land. Das zeigen neue Zahlen des Deutschen Tourismusverbandes. Die Hitzewelle sei jedoch nicht der Grund dafür, sagt dessen Hauptgeschäftsführerin Claudia Gilles.
Der beständige Sonnenschein hat der Tourismusbranche in Deutschland eine Spitzenausauslastung beschert. An Nord- und Ostseeküste gab es Besucherrekorde. St. Peter-Ording ist seit Wochen ausgebucht, Warnemünde auch, Usedom und Rügen rappelvoll. So ist es überall an den Küsten. Die meisten Quartiere der Nord- und Ostseebäder sind belegt bis zum allerletzten verfügbaren Beistellbett. Auch in anderen Regionen Deutschlands brummt es. Die Menschen machen Urlaub in der Heimat.
"Wir hätten auch gute Zahlen ohne das bombige Wetter", sagte die Chefin des Deutschen Tourismusverbandes, Claudia Gilles im Deutschlandfunk Kultur. "Aber jetzt wurde nochmal eine Schippe draufgelegt."
In Dresden und Leipzig haben die Besucherzahlen in den ersten fünf Monaten des Jahres demnach deutlich zugelegt – um mehr als neun Prozent. Für den Tourismusboom in Deutschland nennt Gilles mehrere Gründe: neue Flugverbindungen, das Reformationsjubiläum im vergangenen Jahr, gemeinsame Vermarktungsaktivität sowie neue Weltkulturerbestätten wie der Naumburger Dom.

Auch Vorurteile bestätigt

Acht von zehn Touristen hierzulande stammen aus Deutschland. Für die restlichen Gäste gelte, je weiter weg sie wohnen, desto eher besuchten sie berühmte Attraktionen, sagte Gilles. Dazu zählten das Brandenburger Tor, München, die Loreley und der Rhein. Doch ihre Statistik bestätige auch Vorurteile: "Wenn ich mir die Campingplätze angucke in Nordrhein-Westfalen und in Rheinland-Pfalz, dann sind dort tatsächlich viele niederländische Gäste."
Was macht eine Stadt attraktiver als eine andere? "Das Reiseziel muss gut erreichbar sein, es muss dort einen Anlass geben und es muss die Qualität der touristischen Angebote stimmen", sagte Gilles. "Es ist immer wichtig, dass man sich gemeinsam mit dem Umfeld vermarktet." Denn kleine Städte in ländlichen Umgebungen seien häufig nicht in der Lage, große Werbekampagnen zu finanzieren. Wie es gemeinsam gelinge, so Gilles, zeige die Kooperation Dresdens mit dem sächsischen Elbland.
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