Ursula Priess: Sturz durch alle Spiegel, Random House, 8.99 Euro.
Ist es eine Last, die Tochter von Max Frisch zu sein?
Die Beziehung zu ihrem weltberühmten Vater, dem Schriftsteller Max Frisch, war lebenslang schwierig. Inzwischen hat sich die Literaturwissenschaftlerin Ursula Priess freigeschwommen - und kürzlich ihr drittes Buch vorgelegt.
Sie hat lange als Heilpädagogin gearbeitet und ist sehr viel in der Welt herum gekommen. Als sie schon über 60 war, schrieb die studierte Literaturwissenschaftlerin Ursula Priess schließlich einen ersten Roman, der für viel Aufsehen sorgte. In "Sturz durch alle Spiegel" versuchte sie, die lebenslang schwierige Beziehung zu ihrem Vater zu verarbeiten, dem weltberühmten Autor Max Frisch.
Klarheit im Verhältnis zum Vater
"Ich schreibe nicht über meinen Vater, ich schreibe über mich und mein Verhältnis zu meinem Vater", sagte die Schweizer Schriftstellerin im Deutschlandradio Kultur über ihren damaligen Ansatz, sich mit ihrem Vater Max Frisch literarisch zu beschäftigen.
Sie hatte sich in dem 2009 erschienenen Buch auf Tagebuchaufzeichnungen und Briefwechsel von ihr selbst und ihres 1991 verstorbenen Vaters gestützt. Eine Begegnung mit einem Fremden hatte damals ein Trauma wachgerufen und den drängenden Wunsch verstärkt, sich mit dem eigenen Vater auseinanderzusetzen.
Das Schreiben hat geholfen
"Da kam ich an eine Sphäre in mir, wo ich wusste, ich muss da jetzt mal ran", sagte Priess. "Kläre dein Verhältnis zum Vater." Das Schreiben sei hervorragend, um solche Dinge nach draußen zu tragen und habe ihr sehr geholfen.
Inzwischen hat sie sich frei geschwommen und in diesem Jahr ihr drittes Buch vorgelegt, einen Roman über die Liebe junger und alter Paare und zur Frage, ob Beziehungen erlernbar sind.
Ursula Priess: Mitte der Welt, Erkundungen in Istanbul, 9,99 Euro.
Ursula Priess: Hund & Hase Liebesversuch, Random House, 19,99 Euro.