Eine Medaille für unerschrockene Kunstretter
Sie waren Lehrer, Architekten, Kunsthistoriker und militärisch völlig unerfahren. Trotzdem schafften es die "Monuments Men" im II. Weltkrieg, Kunstwerke vor der Zerstörung zu bewahren. George Clooney ehrte sie mit einem Film, jetzt zeichnet der US-Kongress sie mit der Goldene Ehrenmedaille aus.
15 Jahre Recherche lagen hinter Robert Edsel, als er die "Monuments Men" schrieb. Letztes Jahr kam die Geschichte über Beutekunst und den 2. Weltkrieg in die Kinos.
Mit der Regiearbeit George Clooneys und Schauspielern wie Kate Blanchett, Matt Damon und Bill Murray erreichten die unerschrockenen Kunstretter ein Millionenpublikum. Fehler bei der historischen Darstellung, eine nicht immer angemessene Sprache: Die Kritik ging nicht gerade sanft mit dem Film um.
Robert Edsel zeigte mehr Erbarmen, schließlich wurde aus seinem dokumentarischen Buch ein Spielfilm gemacht.
"Ein toller Film von George Clooney und Grant Heslov, der die Geschichte erklärt, in mancher Hinsicht ein bisschen vereinfacht, aber der Geist der Geschehnisse trifft ins Schwarze, deshalb sollten sich die Leute den Film ansehen und ihn genießen."
"Lawrence von Arabien ist ja auch nicht gerade ganz akkurat und trotzdem schätzen wir den Film. Das ist doch der Punkt", konterte Regisseur und Hauptdarsteller George Clooney die Kritik.
Höchste zivile Auszeichnung
Jetzt erhalten die "Monuments Men" von beiden Kammern des US-Kongresses die "Congressional Gold Medal", eine Ehre, die Robert Edsel und seine "Monuments Men Foundation" zu schätzen wissen. Die Abgeordnete Kay Granger aus Texas hatte die Auszeichnung vergangenes Jahr beantragt, nachdem sie Robert Edsel schon im Jahr 2006 begegnet war. Die Monuments Men sind für Granger nicht nur Bewahrer europäischer Kultur, sondern auch Helden.
"Während sie von Tod und Zerstörung umgeben waren, bestand ihre Mission im genauen Gegenteil darin, Kulturschätze zu bewahren, soweit der Krieg das zuließ."
Mit Büchern, Film und Auszeichnung ist es für Robert Edsel nicht getan. Kunstschätze, die unrechtmäßig die Besitzer wechseln, gibt es überall auf der Welt, nicht nur Nazi-Beutekunst.
"Diebstahl darf auch nach langer Zeit nicht verjähren. Wenn etwas gestohlen wurde und wir ermitteln können, wem es gehört, sollten wir es zurückgeben."
Edsel nennt den Fall Cornelius Gurlitt. In dessen Münchner Wohnung waren 2012 über 1400 Kunstwerke aufgetaucht. Die Werke waren im "Dritten Reich" in die Hände von Gurlitts Vater geraten, einem von den Nationalsozialisten autorisierten Kunsthändler, der sogenannte "entartete Kunst" verkaufen sollte.
Nach dem Tod Gurlitts, nach Jahrzehnten in der Versenkung und weiteren Jahren juristischer Auseinandersetzungen kommen die Werke heute Stück für Stück wieder in die Hände der rechtmäßigen Besitzer.
Die "Monuments men" waren zum Teil erfolgreich, konnten Beutekunst vor Diebstahl und Vernichtung bewahren. Robert Edsels Mission geht nach der hohen Auszeichnung im US-Kongress weiter. Kein Zweifel.