Historischer Besuch
Es ist der erste Besuch eines US-Präsidenten seit fast 90 Jahren: Barack Obama ist in der kubanischen Hauptstadt Havanna eingetroffen. Neben einem Treffen mit Staatschef Raúl Castro stehen auch Gespräche mit Oppositionellen auf dem Programm. Obama hatte dies zur Bedingung gemacht.
"Wie geht's, Kuba?" Mit diesen Worten auf Twitter leitete US-Präsident Barack Obama seinen historischen Besuch auf Kuba ein.
Obama landete am Abend in der Hauptstadt Havanna. Staatschef Castro empfing ihn nicht persönlich, sondern schickte seinen Außenminister Bruno Rodríguez. Ein Treffen der beiden Politiker findet erst im Laufe des Tages statt. Mit ihm will er über eine weitere Vertiefung des Annäherungsprozesses sprechen.
Vor Mitarbeitern der amerikanischen Botschaft erklärte Obama, der Besuch sei eine historische Möglichkeit, mit dem kubanischen Volk in Kontakt zu treten. Die dreitägige Reise markiert den bisherigen Höhepunkt des Annäherungskurses zwischen den vormals verfeindeten Ländern. Es ist der erste Besuch eines amtierenden US-Präsidenten in Kuba seit der Revolution von 1959.
Auf dem Programm stehen auch Begegnungen mit Oppositionellen. Diese Treffen hatte Obama zur Bedingung für die Reise gemacht. Es wird zudem damit gerechnet, dass er auch die schwierige Menschenrechtslage in dem Land ansprechen wird.
Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, wurden kurz vor Obamas Ankunft in Havanna Dutzende Dissidenten festgenommen. Bei einer Demonstration habe die Polizei eingegriffen und viele Aktivisten mitgenommen.
Obama und Kubas Staatschef Raúl Castro hatten Ende 2014 eine Normalisierung der Beziehungen zwischen den beiden Ländern eingeleitet. Die diplomatischen Beziehungen wurden 2015 wieder vollständig aufgenommen, das US-Handelsembargo wurde gelockert, etwa im Finanzbereich und für direkte Fährverbindungen. Seit wenigen Tagen gibt es auch wieder einen direkten Postverkehr.