Über die offizielle Nominierung Hillary Clintons haben wir mit unserem Kollegen Thilo Kößler gesprochen.
Demokraten küren Hillary Clinton zur Kandidatin
Die US-Demokraten haben die frühere Außenministerin Hillary Clinton offiziell als Kandidatin für die Präsidentenwahl nominiert. Ihre erste Reaktion auf ihre Nominierung bestand aus nur einem Wort.
Die frühere Außenministerin Hillary Clinton ist nun auch offiziell die Präsidentschaftskandidatin der US-Demokraten. Bei einem Parteitag in Philadelphia stimmten mehr als 2381 Delegierte für Clinton - damit erreichte sie die erforderliche absolute Mehrheit.
Clinton bedankte sich bei ihren Anhängern. Ihre Partei habe "eben den größten Sprung in diese Glasdecke" geschlagen, sagte sie per Video. Ihre Botschaft gelte auch jedem kleinen Mädchen, das womöglich wachgeblieben sei, um den historischen Moment zu verfolgen.
"Ich mag die erste Präsidentin werden, aber eine von euch ist als nächstes dran", erklärte Clinton. Ihre erste Reaktion auf ihre Nominierung bestand aus nur einem Wort: "Geschichte", schrieb sie bei Twitter.
Ihr innerparteilicher Rivale Bernie Sanders hatte seine Anhänger zuvor aufgerufen, Clinton zu unterstützen. Die 68-Jährige ist die erste Frau in der Geschichte der Vereinigten Staaten, die von einer der großen Parteien in das Rennen um das Weiße Haus geschickt wird. Vor acht Jahren war Clinton noch im internen Wettbewerb der Demokraten gegen den jetzigen Präsidenten Barack Obama unterlegen.
Sie tritt bei der Wahl gegen den Bewerber der Republikaner, Donald Trump, an. Auf dem Programm des Parteitags stand heute auch eine Rede ihres Ehemanns, Ex-Präsident Bill Clinton. Er warb mit warmen Worten für seine Frau.
Er würdigte vor allem ihre Verdienste um die Verbesserung der Lage von Kindern im Süden der USA und eine Lockerung strikter Wahlrechtsgesetze in Texas. Am Donnerstag wird Hillary Clinton selbst eine Rede halten. Es wird erwartet, dass sie dann ihre Nominierung formell annimmt.
Sanders-Anhänger protestieren
Insgesamt verlief der zweite Tag der Versammlung harmonischer als der Auftakt. Gestern hatten zahlreiche Sanders-Anhänger ihren Unmut über Clinton lautstark zum Ausdruck gebracht. Zwar brachen auch heute immer wieder Sanders-Anhänger in stürmische "Bernie, Bernie"-Sprechchöre aus, doch das Votum zur Kür Clintons verlief ungestört. Eine große Gruppe verließ die Halle des Parteitags und hielt einen Sitzstreik in einem nahe gelegenen Zelt ab, das als Pressezentrum für Journalisten dient.