Sarah Palins schrille Unterstützung für Donald Trump
Donald Trump ist ein kleiner Überraschungscoup gelungen. Im Kampf um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner bekommt er Unterstützung der Tea-Party-Ikone Sarah Palin. Bei einem schrillen Auftritt der beiden sagte Palin: "Donald Trump wird dem Islamischen Staat in den Hintern treten."
Es war zuletzt ruhig um sie geworden. Doch bei der Tea-Party und evangelikalen Wählern hat ihre Stimme nach wie vor Gewicht. Und Sarah Palins Auftritte sind schrill wie eh und je:
"Are you ready for a commander in chief, who will let our warriors do their job and kick ISIS ass?"
Donald Trump werde als Präsident dem Islamischen Staat in den Arsch treten, so Sarah Palin wörtlich bei ihrem Auftritt mit Donald Trump. Deftige Worte sind ihr Metier, mit politischen Details belastet sie sich nicht, ähnlich wie der Mann, den sie von nun an im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur bei den Republikanern unterstützen will.
Donald Trump liegt im ersten Vorwahlstaat, in Iowa, hinter seinem Konkurrenten Ted Cruz. Der Immobilienmogul, dreimal verheiratet, ist bei den vielen Evangelikalen Christen in Iowa auf schwierigem Terrain. Jüngst noch zitierte er bei einer Veranstaltung in der größten christlichen Universität des Landes einen Bibelspruch, und aus seiner Quellenangabe ging klar hervor, dass er bestenfalls selten die Bibel zur Hand nimmt.
Konkurrent Cruz kein wirklicher Konservativer
Ted Cruz, Senator aus Texas, und dessen schärfster Konkurrent, nahm Trump unter Beschuss: Dieser sei kein wirklicher Konservativer, habe er sich doch 2008 für das staatliche Konjunkturprogramm Barack Obamas ausgesprochen. Damit wiederholt er die Kritik, die auch viele der moderateren Republikaner an Trump äußern: Dieser sei ideologisch nicht konsistent und vertrete in vielen Fällen Positionen, die er vor mehreren Jahren noch abgelehnt habe.
Doch Trump ist mit der Rekrutierung Sarah Palins zumindest ein kleinerer politischer Coup gelungen.
"Thank you, Sarah", bedankte sich Trump bedankte artig bei Palin. Diese nutzte ihren Auftritt für schrille Angriffe gegen das republikanische Establishment. Donald Trump sei kein Politiker, und das sei auch gut so:
"He is from the private sector, not a politician, can I get a Hallelujah? Hallelujah!"
Das Establishment der Republikaner flüstere schon hinter dem Rücken der Basis, dass es lieber Hillary Clinton wählen würde als Donald Trump, so die Tea-Party-Entertainerin.
Vorwahlsaison unberechenbar
Ob dies ausreichen wird, um Trump am 1. Februar in Iowa zum Sieg zu verhelfen, ist aber noch völlig unabsehbar. Viele republikanische Politikberater verweisen darauf, dass es unklar sei, ob Trump über eine personelle Infrastruktur am Boden verfügt, die allgemein für nötig gehalten wird, um ausreichend Wähler für einen Kandidaten in den Vorwahlen zu mobilisieren. Doch es wäre nicht das erste Mal, dass die konventionellen Weisheiten von Experten und Politikwissenschaftlern sich nicht bewahrheiten. Die Vorwahlsaison 2016 ist unberechenbarer denn je.
Das gilt übrigens auch für die Demokraten. Der Linkspopulist Bernie Sanders hat in den bundesweiten Umfragen den Abstand zu Hillary Clinton fast halbiert, liegt in Iowa gleichauf und in New Hampshire deutlich in Führung. Die amerikanischen Wähler sind ungehalten und vertrauen ihren Eliten nicht - ob rechts oder links der Mitte. Die Vorwahlen 2016 werden noch einige Überraschungen zu bieten haben.