US-Serie

Künstler werfen "Homeland" Rassismus vor

Die "Homeland"-Crew bei den Golden Globes
Die "Homeland"-Crew bei der Verleihung der Golden Globes 2012 © picture alliance / dpa
Don Karl aka Stone im Gespräch mit Stephan Karkowsky |
In der aktuellen Episode der US-Serie "Homeland" ist ein Graffito zu sehen: arabische Schriftzeichen, die "Homeland ist rassistisch" bedeuten. Mitverantwortlich für die Aktion ist Street-Art-Künstler Don Karl aka Stone. Im Gespräch berichtet er, wie diese subversive Botschaft in die TV-Serie gelangte.
Hinter dem Graffitto stecken drei arabische Street-Art-Künstler. Eigentlich sollten sie die Requisiten der US-Serie nur ein wenig realistischer wirken lassen. Dann aber kam ihnen die Idee, mit ihrem Graffitto eine politische Botschaft zu verbinden. Und weil am Set offenbar sonst niemand Arabisch lesen konnte, entging den Produzenten die Bedeutung der Schriftzeichen.
"Ich konnte auf keinen Fall für die Serie arbeiten"
Mitinitiator der Aktion ist der Street-Art-Künstler Don Karl aka Stone. Im Deutschlandradio Kultur berichtete er, dass er im Juli 2015 einen Anruf von Mitarbeitern der Produktionsfirma von "Homeland" bekommen habe: Sie waren auf der Suche nach arabischen Street-Art-Künstlern, von denen er etliche kenne.
Für ihn sei jedoch klar gewesen, dass er auf keinen Fall für die Serie arbeiten könne. Denn die TV-Produktion habe "weltweit Kritik bekommen (...) für die stereotype bis rassistische Darstellung von anderen Kulturen im Nahen und im Fernen Osten, von Afghanistan über Pakistan bis Beirut", sagte er.
Auch von den arabischen Künstlern, mit denen er in Kontakt stehe, habe kein einziger für "Homeland" arbeiten wollen. Gemeinsam sei ihnen dann die Idee gekommen: Warum nutzen wir das Angebot nicht, um unsere Kritik an der Serie auf öffentlich zu machen?
Stereotyp: Araber stehen in der Terrorecke
Konkret kritisierte Stone an der US-Serie, die den Krieg gegen den Terror − Amerikaner gegen Araber − aufgreift, das "rassistische Konzept" der TV-Produktion.
"Ja, natürlich ist das ein rassistisches Konzept per se", sagte er, "weil die meisten Menschen, die gegen den Terrorismus wirklich kämpfen, Araber sind. Und das dann ganz untergehen zu lassen und stereotyp jeden Araber in die Terrorecke zu stellen", das sei auch in einer TV-Serie seiner Ansicht nach nicht legitim.
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