US-Vorwahlen in South Carolina und Nevada

Viel Lärm um Trump, Sanders im Aufwind

Ein Anhänger von Ted Cruz bei einer Wahlkampagne in West Columbia, South Carolina
Spannung bei den US-Vorwahlen: In South Carolina und Nevada versuchen heute die verbliebenen Bewerber zu punkten. © picture-alliance / dpa / Erik S. Lesser
Von Marcus Pindur |
In den USA finden heute in den Bundesstaaten South Carolina und Nevada Vorwahlen statt. Bei den Republikanern sorgt Donald Trump nach wie vor für den meisten Wirbel. Hillary Clinton greift unterdessen ihren Konkurrenten Bernie Sanders immer stärker an. In der Nacht zum Sonntag ist mit den Ergebnissen zu rechnen.
Die höchste Bugwelle schiebt wieder einmal Donald Trump vor sich her. Der Milliardär aus New York hat es geschafft, innerhalb einer Woche von einem ehemaligen Präsidenten, einem amtierenden Präsidenten und dem Papst gerügt zu werden. Niemand erwartet jedoch, dass ihm dies schaden wird. George W. Bush, der 43. Präsident, macht in South Carolina Wahlkampf für seinen Bruder Jeb.
"Stärke ist nicht leere Rhetorik. Und auch nicht Angeberei oder Theater. Wirkliche Stärke und Zielgerichtetheit entwickelt sich aus einem guten Charakter. Die lauteste Person ist meiner Erfahrung nach nicht die Stärkste."
Jeb Bush muss sich nicht nur der ständigen Sticheleien des Rechtspopulisten Trump erwehren, sondern auch der Konkurrenz in Gestalt der Mitbewerber Marco Rubio und Ted Cruz, Cruz liegt in den Umfragen hinter Donald Trump auf Platz 2.
"Donald Trump hat nie irgendein Interesse außer an ihm selbst gehabt. Und die beiden Kandidaten, die schöne Reden halten, Marco Rubio und Ted Cruz, haben noch nie unter Beweis stellen müssen, dass sie in der Lage sind, harte Entscheidungen zu fällen."

Schlechte Aussichten für Jeb Bush

Doch es steht schlecht um die Wahlkampagne von Bush. Seine Hoffnung ist, irgendwann der letzte noch stehende Kandidat der traditionellen Republikaner zu sein. Doch sein ehemaliger politischer Ziehsohn Marco Rubio macht ihm viele Anhänger abspenstig. Die beliebte Gouverneurin von South Carolina, Nikki Haley erklärte unlängst, sie werde für Rubio, nicht für Bush Wahlkampf machen. Eine schwere Enttäuschung für Bush, weil der Bundesstaat sonst immer eine Hochburg der Bush-Familie war.
Der Republikaner Jeb Bush erklärt vor Parteianhängern in Miami offiziell seine Präsidentschaftskandidatur.
Der Republikaner Jeb Bush erklärt vor Parteianhängern in Miami offiziell seine Präsidentschaftskandidatur.© imago / UPI Photo
In Nevada liegen bei den Demokraten Ex-Außenministerin Hillary Clinton und Vermonts Senator Bernie Sanders in letzten Umfragen gleichauf. Clinton hatte monatelang mit zweistelligem Abstand geführt. Die ehemalige Außenministerin greift den Linkspopulisten Sanders immer stärker an. Er stehe nicht hinter den letzten beiden Demokratischen Präsidenten und deren Reformen, Bill Clinton und Barack Obama. Das könne daran liegen, dass Sanders ja erst vor einem Jahr in die Demokratische Partei eingetreten sei.
Sanders hatte in der Tat seine gesamte politische Karriere als Unabhängiger kandidiert und war erst vor einem Jahr Mitglied der Demokraten geworden. Während Sanders weiterhin von einer politischen Revolution spricht, wirbt Hillary Clinton mit ihrer Erfahrung.
Sie hofft auf einen Schub für ihre Kampagne aus Nevada, wo es eine große Latino-Gemeinde gibt, in der Clinton seit Jahrzehnten vernetzt ist. Doch die messianische Botschaft des Sozialisten Sanders kommt an beim demokratischen Wahlvolk, das haben die letzten beiden Vorwahlen gezeigt.
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