Trumps Erfindung der Opferrolle Amerikas
"Eigennutz vor Gemeinwohl" – dieses Prinzip stecke hinter der Entscheidung von Donald Trump zum Ausstieg aus dem Pariser Klimaschutzabkommen, urteilt USA-Korrespondent Thilo Kößler. Damit sei auch ein Abschied von der Führungsrolle der USA in der westlichen Welt verbunden.
"Das ist eine ganz tiefe, außenpolitische Zäsur, die Donald Trump da gesetzt hat." So bewertet USA-Korrespondent Thilo Kößler die Entscheidung des amerikanischen Präsidenten. Trump setze voll auf einen isolationistischen Kurs und wende sich damit auch von der Weltgemeinschaft ab:
"Es geht eigentlich nicht mehr um Werte, um Solidarität, um die Erkenntnis, dass globale Probleme nur noch global gelöst werden können. Sondern die Vereinigten Staaten ziehen sich auf nationale Interessen zurück und auf das Prinzip 'Eigennutz vor Gemeinwohl'. Also es geht nicht mehr um Ziele, sondern es geht um Interessen. Es geht nicht mehr um Werte, sondern es geht um Vorteile, um den guten Deal."
Mit dieser Entscheidung hätten sich die USA von der Führungsrolle in der westlichen Welt verabschiedet, kommentiert Kößler im Deutschlandfunk Kultur. Trump folge erneut seiner nationalistischen Doktrin "America first" und bediene damit auch sein Wählerklientel:
"Er folgt dieser Opfererzählung, wonach alle internationalen Abkommen und Verträge zulasten der USA gingen: zulasten der Wirtschaft, zulasten des Staatshaushalts, zulasten des Steuerzahlers, zulasten des amerikanischen Arbeiters. Trump hat im Grunde gesagt: Das Klimaschutzabkommen ist in Wirklichkeit nicht wegen des Klimas geschlossen worden, sondern um die Vereinigten Staaten auszunutzen."
"Es geht eigentlich nicht mehr um Werte, um Solidarität, um die Erkenntnis, dass globale Probleme nur noch global gelöst werden können. Sondern die Vereinigten Staaten ziehen sich auf nationale Interessen zurück und auf das Prinzip 'Eigennutz vor Gemeinwohl'. Also es geht nicht mehr um Ziele, sondern es geht um Interessen. Es geht nicht mehr um Werte, sondern es geht um Vorteile, um den guten Deal."
Mit dieser Entscheidung hätten sich die USA von der Führungsrolle in der westlichen Welt verabschiedet, kommentiert Kößler im Deutschlandfunk Kultur. Trump folge erneut seiner nationalistischen Doktrin "America first" und bediene damit auch sein Wählerklientel:
"Er folgt dieser Opfererzählung, wonach alle internationalen Abkommen und Verträge zulasten der USA gingen: zulasten der Wirtschaft, zulasten des Staatshaushalts, zulasten des Steuerzahlers, zulasten des amerikanischen Arbeiters. Trump hat im Grunde gesagt: Das Klimaschutzabkommen ist in Wirklichkeit nicht wegen des Klimas geschlossen worden, sondern um die Vereinigten Staaten auszunutzen."
Umfragen: Zwei Drittel für einen Verbleib im Klimaschutzabkommen
Kößler verweist auf Umfrageergebnisse, nach denen sich zwei Drittel der Amerikaner für einen Verbleib im Pariser Klimaschutzabkommen ausgesprochen hätten:
"Das erklärt für mich die Radikalität seines Vortrages. Im Grunde war das ja schon wieder diese nationalistische Tonlage: aggressiv, kämpferisch, die wir aus seinen Reden bisher schon gekannt haben."
"Das erklärt für mich die Radikalität seines Vortrages. Im Grunde war das ja schon wieder diese nationalistische Tonlage: aggressiv, kämpferisch, die wir aus seinen Reden bisher schon gekannt haben."
Entsetzte Reaktionen in amerikanischen Wirtschaftskreisen
Die Reaktionen auf Trumps Entscheidung verliefen entlang der Parteigrenzen, sagt Kößler: Konservative Republikaner jubeln, Demokraten sehen es erwartungsgemäß kritisch. Die liberale Presse in den USA sei schockiert, auch wegen des Tonfalls von Trump und dessen Kampfansage an Europa und die amerikanischen Partner. Auch in Wirtschaftskreisen gebe es teilweise entsetzte Äußerungen:
"Vielleicht ist die bezeichnendste Reaktion die von Elon Musk von Tesla. Er sitzt ja im Beraterstab von Donald Trump. Er kümmert sich dort um Initiativen für neue Jobs. Und er hat sofort seinen Job hingeschmissen und gesagt: 'Ich berate diesen Mann nicht mehr." (ue)
"Vielleicht ist die bezeichnendste Reaktion die von Elon Musk von Tesla. Er sitzt ja im Beraterstab von Donald Trump. Er kümmert sich dort um Initiativen für neue Jobs. Und er hat sofort seinen Job hingeschmissen und gesagt: 'Ich berate diesen Mann nicht mehr." (ue)