Monstersturm über Washington

Die heftigsten Schneefälle seit 1922 sind für die Ostküste der USA angekündigt: Mehr als ein halber Meter Schnee soll ein Blizzard bis Samstagmittag hinterlassen. 70 Millionen Menschen könnten betroffen sein. In und um Washington gilt der Notstand. Auch Präsident Obama trifft Vorkehrungen.
Wasser und Vorräte für mindestens eine Woche, Kerzen und Batterien, falls der Strom ausfällt. Und ab mittags Ortszeit sollte man sich nach Möglichkeit nicht mehr auf die Straßen begeben, so lauten die Ratschläge der Behörden an 75 Millionen Amerikaner, die in der Bahn des Schneesturmes leben. Das Zentrum des Blizzards zieht höchstwahrscheinlich über die Hauptstadt Washington hinweg, so der Direktor des Nationalen Wetterdienstes, Louis Uccelini.
"Wir sind sicher, dass im Gebiet von den Appalachen über Washington DC bis nach New Jersey mindestens 60 Zentimeter Schnee fallen werden, an manchen Orten auch bis zu knapp einem Meter."
Das wären die heftigsten Schneefälle innerhalb von 24 Stunden seit 1922. Heute Nachmittag Ortszeit soll es losgehen und mindestens bis morgen Mittag dauern. Rund um Washington werde es auf dem erwarteten Höhepunkt des Blizzards in der Nacht zum Samstag nur äußerst begrenzt, wenn nicht unmöglich sein, sich per Auto fortzubewegen, so die Meteorologen.
Notstand in Washington, Maryland und Virginia
Die Bürgermeisterin von Washington D.C., Muriel Bowser, erklärte, sie habe den Notstand ausgerufen.
"Damit können wir Hilfe der Bundesregierung bekommen. Und wir können die Straßen freihalten. Wir möchten, dass heute alle nach Möglichkeit von den Straßen wegbleiben, sodass wir schon vorher großflächig streuen können. Die Schulen bleiben geschlossen und die Angestellten sollen mittags nach Hause gehen."
Auch die Gouverneure der angrenzenden Bundesstaaten Maryland und Virginia riefen angesichts des drohenden Blizzards den Notstand aus. CNN berichtete, für insgesamt 16 Bundesstaaten sei starker Schneefall vorhergesagt. Mehr als 70 Millionen Menschen könnten von dem Winterwetter betroffen sein. Tausende von Flügen wurden bereits abgesagt. Es sei nur eine Frage der Zeit, wann die Flughäfen komplett geschlossen würden, hieß es von den Airlines.
Präsident bleibt im warmen Weißen Haus
Die Bewohner Washingtons und Umgebung haben sich für einen massiven Schneesturm gerüstet. Trinkwasser, Tiefkühlkost und Batterien waren schon gestern in den Supermärkten Mangelware.
Barack Obama habe für die nächsten Tage keine Reisen geplant, hieß es. Regierungssprecher Josh Earnest erklärte, der Präsident werde im angenehm warmen Weißen Haus bleiben.
Unklar ist die genaue Bahn des Monstersturmes. Es könne sein, dass er auch New York erreiche, es könne aber auch sein, dass der Blizzard bei New Jersey über den Atlantik abziehe, erklärte der Nationale Wetterdienst.