Uwe Johnsons Nachlass geht nach Rostock

Der Direktor des Deutschen Literaturarchivs Marbach, Ulrich Raulff, findet den Verkauf des Nachlasses des Schriftstellers Uwe Johnson an die Stadt Rostock akzeptabel. Aufgrund der "sehr schwierigen Fundraising-Situation" habe man diese wichtigen Dokumente abgeben müssen.
Die nun diskutierte Lösung, dass der Verlag den Nachlass von Uwe Johnson vom Rest des Suhrkamp-Archivs trenne, sei aber zu akzeptieren, sagte Raulff. "Ich sage immer: Das Schriftsteller-Individualarchiv, also das Archiv eines einzelnen Schriftstellers, ist die zweitbeste Lösung." Nach Rostock zu den neuen Eigentümern habe Marbach aber bereits intensive Kontakte.

Das Deutsche Literaturarchiv Marbach hatte vor zwei Jahren
das Archiv des Suhrkamp Verlags übernommen. Damals hatte sich der Verlag gegen das Angebot der Stadt Frankfurt und für das Archiv entschieden. Manuskripte, Notizen und Korrespondenzen gingen nach Marbach. Allerdings konnte das Archiv nun die Rate für den Archiv-Teil mit den Johnson-Dokumenten nicht mehr bezahlen und muss darum diesen wichtigen Teil abgeben.

Dieser Nachlass ist nach Angaben von Raulff allerdings auch kein integraler Teil der Archive von Suhrkamp und Insel: "Wir hätten natürlich auch sehr gerne das Archiv dieses großen Schriftstellers aufgenommen, aber wir wussten von Anfang an, dass wir das mit einem Restrisiko tun." Aufgrund der "sehr schwierigen Fundraising-Situation in den letzten drei Jahren" habe das Archiv den Betrag nicht aufbringen können.

Das vollständige Gespräch können Sie bis zum 09.01.2013 als
[url=http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2012/07/09/drk_20120709_1907_23d1e021.mp3
title="MP3-Audio" target="_blank"]MP3-Audio[/url] in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.


Informationen des Deutschen Literaturarchivs Marbach
Ulrich Raulff, Preisträger des Leipziger Buchpreises (Sachbuch) und Leiter des Literaturarchivs Marbach auf der Leipziger Buchmesse
Ulrich Raulff© Deutschlandradio - Janine Wergin
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