Im November 2016 erhält Lotta Lubkoll eine schlimme Nachricht: Ihr Vater hat Magenkrebs, ihm bleiben nur noch wenige Monate. Für Lotta ist klar, dass sie in seiner letzten Zeit bei ihm sein will. Sie unterbricht ihre Schauspielausbildung und zieht mit ihm in ihr altes Elternhaus.

Nach seinem Tod sitzt Lotta oft an seinem Grab und grübelt. Ihr Vater hatte einen Traum, den er sich nun nicht mehr erfüllen kann: Er wollte mit einem Traktor und einem Zirkuswagen rund ums Mittelmeer fahren.

Auch Lotta hat einen nicht weniger fantasievollen Traum, seit sie als Kind Film „Shrek“ gesehen hat: „Das ist ja dieser grüne Oger, der mit dem Esel zusammen Abenteuer erlebt und die Prinzessin vor den Klauen des bösen Drachen rettet. Und ich fand den Esel so süß. Damals dachte ich mir, so ein Esel als Kumpel, das wäre schon cool!“

Lotta wünscht sich einen Esel, mit dem sie zusammen Abenteuer erleben kann. Doch in ihrem Leben gab es bisher wenig Zeit für Eskapaden. Mit viel Ehrgeiz hat sie bereits seit der Schulzeit ihr Ziel verfolgt, Schauspielerin zu werden. Auch jetzt beendet sie erst einmal ihre Ausbildung und beginnt zu arbeiten.

Doch Lotta merkt: Es erfüllt sie nicht.

Lotta stellt sich viele Fragen: „Wie lange bin ich da? Was ist mein großer Traum? Ist mein großer Traum die Schauspielerei? Oder habe ich gerade vielleicht einen anderen großen Traum, den ich erstmal umsetzen möchte? Zum Beispiel, mir einen Esel zu kaufen und mit dem Wandern zu gehen? Und alles mal langsamer zu machen.“

In Lotta wächst die Idee, ihren Traum von der Eselwanderung wirklich umzusetzen.

Nach einigem Zögern schiebt sie ihre und auch die Zweifel der anderen beiseite: Sie kauft sich einen Esel. Jonny. Nach monatelangen Planungen macht sie sich mit ihm auf den Weg in ihr Abenteuer: über die Alpen nach Italien, bis ans Meer.

Vieles lässt Lotta dabei zurück: ihr Sicherheitsbedürfnis, ihre Gelegenheitsjobs und eine ratlose Familie.

Zwar hat Lotta einen groben Plan, welche Route sie von München bis zum Mittelmeer wandern werden, doch ihr wird schnell klar: „Mit einem Esel kann man schon mal gar nichts planen. Gleichzeitig hab ich mir das ja auch insgeheim gewünscht, genau das zu lernen und das hat Jonny mir auf eine ganz liebenswürdige, aber unverhandelbare Art und Weise beigebracht.”

Lotta liebt das Unterwegssein mit Jonny. Wenn da nicht die Alpträume wären, die sie seit dem Tod ihres Vaters verfolgen.