Vatikan veröffentlicht lang erwartete Kurienverfassung

    Papst Franziskus spricht an einem Rednerpult.
    Die von Papst Franziskus veröffentlichte neue Verfassung werde den Reformprozess der Römischen Kurie abschließen. © imago-images / Zuma Wire / Giuseppe Lami
    Papst Franziskus hat am Samstag seine lang erwartete Kurienreform veröffentlicht. Die Apostolische Konstitution „Praedicate Evangelium“ ersetzt die Kurienordnung "Pastor bonus" Johannes Pauls II. von 1988 und wird am 5. Juni in Kraft treten. Das 54 Seiten lange Dokument regelt den Aufbau der Kurie, darunter die Zuschnitte der Ministerien (vatikanisch "Dikasterium"), Justiz- und Wirtschaftsorgane sowie weiterer Büros und Einrichtungen des Heiligens Stuhls. Neun Jahre lang arbeitete ein Gremium aus mehreren Kardinälen an der neuen Verfassung, sie soll den Reformprozess der Römischen Kurie abschließen. In einem Vorwort schreibt Papst Franziskus, dass die Reform auch einen konstruktiveren Dialog anregen soll. Neu ist ein Dikasterium für Evangelisierung, das die christliche Botschaft verbreiten soll. Der Papst selbst wird diesem als Präfekt vorstehen. In einem Paragraphen geht die Verfassung auf das Thema sexueller Missbrauch ein. So soll die Päpstliche Kommission zum Schutz Minderjähriger etwa Bischöfe unterstützen, um Minderjährige vor sexuellem Missbrauch zu schützen.