Zwei Päpste werden Heilige
Bei einer feierlichen Zeremonie im Vatikan spricht Papst Franziskus seine beiden Vorgänger Johannes XXIII. und Johannes Paul II. heilig. Zu der Zeremonie in Rom werden bis zu eine Million Teilnehmer erwartet. Auch der zurückgetretene Papst Benedikt XVI. feiert mit.
Benedikt XVI. will kommen und die Messe zur Heiligsprechung mitzelebrieren, gab der Vatikan am Tag vor dem Großereignis bekannt. Unklar ist, ob er gemeinsam mit Franziskus und den fünf mitfeiernden Kardinälen am Altar stehen wird.
Rekordhalter und Konzilsvater
Vor allem aus Polen, dem Heimatland des populären Karol Wojtyla, sind Zehntausende zur Heiligsprechung "ihres Papstes" angereist. Johannes Paul II. (1978-2005), der erste nichtitalienische Papst nach 455 Jahren, hat maßgeblich zum Ende des Ostblocks beigetragen. Bei 105 Auslandsreisen hatte er die christliche Botschaft in 140 Länder der Welt getragen. Mit fast 27 Jahren war sein Pontifikat das zweitlängste der Kirchengeschichte.
Der 1958 gewählt Johannes XXIII. war weit über die katholische Kirche hinaus geachtet, weil er das Zweite Vatikanische Konzil einberief. Die bis 1965 tagende Reformversammlung beschloss grundlegende Veränderungen für die katholische Kirche. Johannes XXIII. starb 1963.
Geistliche und Politiker aus der ganzen Welten
Die Stadt Rom und der Vatikan haben umfangreiche Vorkehrungen für die Sicherheit und die Betreuung der Menschenmenge getroffen. In der Stadt sind Großbildschirme verteilt, damit auch jenseits des Petersplatzes Besucher die Zeremonie der Heiligsprechung zweier Päpste mitverfolgen können.
Franziskus feiert den polnischen Vorgänger und den italienischen Reformpapst gemeinsam mit etwa 150 Kardinälen, rund 1000 Bischöfen aus aller Welt sowie 6000 Priestern. Mehr als 90 Delegationen von Regierungen und internationalen Organisationen haben sich dafür angemeldet. Darunter sind Dutzende Staatspräsidenten, Regierungschefs sowie Vertreter von Königshäusern und von anderen Religionen. Deutschland ist bei der Zeremonie auf dem Petersplatz durch Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) und Bundestags-Vizepräsident Johannes Singhammer (CSU) vertreten.
(bor/cp)