Giuseppe Verdi
Messa da Requiem
Berliner Philharmoniker mit Verdis Requiem
Ihr Gesicht ist von Trauer gezeichnet, Maria, die Mutter Jeus als Pieta aus der Kirche San Domenico in Turin. © unsplash
Globale Trauer
Die Messa da Requiem von Giuseppe Verdi ist eine Musik des Schreckens, der Trauer und der Todes-Überwindung. Dieses Konzert der Berliner Philharmoniker unter Daniel Barenboim war schon lange geplant, scheint aber mit seiner Dringlichkeit auf die aktuellen Weltlage zu reagieren.
Aus dem Niemandsland zwischen Oper und Kirche stammend, wird Verdis Requiem von den Berliner Philharmonikern regelmäßig in den Konzertsaal geholt. Immer wieder setzt sich das Orchester – unter Mitwirkung verschiedener Chöre – mit Verdis Vertonung der lateinischen Totenmesse auseinander. Nun steht Daniel Barenboim am Dirigentenpult, und der Rundfunkchor Berlin ist mit seinem einstigen künstlerischen Leiter Simon Halsey vertrauter Partner der Aufführung.
Klanggewaltiges Tongemälde
Der Tod des Dichters Alessandro Manzoni bot Verdi 1873 den unmittelbaren Anlass, dieses Werk zu schreiben, das ihm nach und nach zu einem Tongemälde von wahrhaft apokalyptischer Wucht geriet. Für die Solo-Partien hatte er die Stimmen im Sinn, die zuvor die Uraufführung der Oper „Aida“ gestaltet hatten.
Sängerquartett komplett eingesprungen
Die Sängerriege der jetzigen Aufführung ist ein, wenn auch hochkarätiges, Zufallsprodukt. Alle vier Partien mussten krankheitsbedingt umbesetzt werden; ganz kurzfristig sprang noch Susanne Bernhard ein, die ebenso wie Tareq Nazmi nun ihr Debüt bei den Berliner Philharmonikern gibt. Routine ist in diesem Hause kaum zu befürchten, und in dieser Aufführung erst recht nicht.
Susanne Bernhard, Sopran
Marina Prudenskaja, Mezzosopran
Michael Spyres, Tenor
Tareq Nazmi, Bass
Rundfunkchor Berlin
Berliner Philharmoniker
Leitung: Daniel Barenboim
Live aus der Philharmonie Berlin