Verhüllung nackter Statuen in Rom

Übertriebene Rücksicht auf Rohani?

Die beiden stehen sprechend nebeneinander vor einem dunklen Hintergrund und zeigen mit den Zeigefingern jeweils in eine andere Richtung.
Der iranische Präsident Rohani traf in Rom auf Ministerpräsident Renzi - ohne nackte Statuen sehen zu müssen © TIZIANA FABI / AFP
Moderation Timo Grampes |
Aus Rücksicht auf den muslimischen Glauben des iranischen Präsidenten Hassan Rohani sind in römischen Museen mehrere nackte Statuen verhüllt worden. Die Kritik folgte prompt. Ob sie berechtigt ist, fragen wir den Bildhauer Olaf Metzel.
Der Staatsbesuch des iranischen Präsidenten Hassan Rohani in Italien hat eine absurde Note bekommen. Aus Rücksicht auf seinen muslimischen Glauben verdeckten Mitarbeiter römischer Museen mehrere hüllenlose Statuen. Sie verschwanden hinter schrankähnlichen Konstruktionen, so dass Rohani bei einem Pressetermin nicht mit ihrer Nacktheit konfrontiert wurde.
Der Bildhauer Olaf Metzel
Der Bildhauer Olaf Metzel © Leonie Felle, München
Italiens Ministerpräsident Renzi hat das inzwischen scharf kritisiert und seinem Protokollchef hart auf die Finger geklopft. Renzi sprach von einem "Exzess des Eifers". Auch von anderen Seiten kam jede Menge Kritik. Wir haben den deutschen Bildhauer Olaf Metzel gefragt, wie er die Sache sieht.
"Das ist ein Aufgeben der eigenen Identität", sagte Metzel. Kulturzerstörung sei mittlerweile "fast Alltag". Auch insofern sei es nicht nachvollziehbar, dass Rom derart einknicke und keinen Respekt für die eigene Identität einfordere.
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