Verleger Reinhold Neven DuMont

Kann man mit einem Verlag Politik machen?

Der Verleger Reinhold Neven DuMont
Der Verleger Reinhold Neven DuMont © Deutschlandradio / Sven Crefeld
Auf der Leipziger Buchmesse stellt Reinhold Neven DuMont seine Autobiografie "Mit Büchern und Autoren" vor. Mit ihm sprechen wir über das Leben eines Verlegers und über sein Leben danach.
Reinhold Neven DuMont hat 32 Jahre lang den Verlag Kiepenheuer & Witsch geleitet. Das heißt, er war der Verleger von Heinrich Böll, Günter Wallraff, Nick Hornby, John Le Carré, Katja Lange-Müller und vielen, vielen anderen.
Neven Dumont schien stets einen guten Riecher zu haben. Nur einmal beging der Verleger einen kapitalen Fehler: Als der Verlag es ablehnte die deutsche Fassung von Umberto Ecos "Der Name der Rose" herauszubringen. Es sei ihnen nicht bedeutend genug erschienen, deshalb hätten sie den Italienern "nur ein kleines Angebot" gemacht. Der Konkurrent Hanser Verlag war bereit, mehr zu zahlen, erhielt den Zuschlag – und zog damit einen goldenen Fisch an Land.
"Das war ein Fehler, natürlich. Umberto Eco hätte in das Ensemble der Kiepenheuer & Witsch-Autoren gepasst. Aber er war auch bei Hanser nicht in schlechten Händen", sagt Neven Dumont heute rückblickend und altersmilde.
Seitdem Reinhold Neven DuMont die Verlagsleitung niedergelegt hat, schreibt er selbst Bücher, zuletzt seine Autobiografie "Mit Büchern und Autoren".
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