"Sein Humor funktionierte universell"
05:02 Minuten
Die Knollennasenmännchen waren sein Markenzeichen. Der verstorbene Zeichner Mordillo war aber nicht nur witzig und sehr produktiv. Er sei auch ein sehr freundlicher, zugewandter Mensch gewesen, sagt sein deutscher Verleger Dieter Schwalm.
Der verstorbene argentinische Zeichner Guillermo Mordillo war vieles: ungeheuer fleißig, vielseitig, mit einem universell funktionierenden Humor ausgestattet. Für Dieter Schwalm vom Oldenburger Lappan-Verlag, der Mordillos Werke in Deutschland verlegte, war er aber vor allem ein freundlicher, allen Verlagsmitarbeitern sehr zugewandter Mensch:
"Humoristen sind ja oft Zyniker. Das ist er nicht gewesen – er ist ein Menschenfreund gewesen", sagt Schwalm, der den Verlag 1983 mitgegründet hat und Mordillo seit den 70er-Jahren kennt.
Mordillo sei so erfolgreich gewesen, weil er sich auf seine Bildsprache habe verlassen können. Sein bevorzugtes Thema – Mann-Frau, dargestellt mit viel Humor – habe international funktioniert. Schwalm, der bei Lappan den Bereich Cartoons verantwortet, schwärmt rückblickend von Mordillos Witz, etwa von den "grandiosen Giraffen", selbstverständlich auch sie mit den charakteristischen Knollennasen, für die ihn seine Fans lieben.
2013 veröffentlichte Mordillo seinen letzten Cartoonband. Schwalm räumt ein:
"Seine Zeit ist vorbei. Jeder Stil, jede Witzart hat ihre Zeit. Mordillo wird auch in 20 Jahren noch Anhänger haben, aber es werden halt wenige sein, und man wird zurückblicken auf einen großen Künstler." (mkn)