Vernetzter Wohnen
Von unterwegs mit dem Smartphone zu Hause die Jalousien runter lassen, vom Sofa aus das Licht im Keller löschen - das ist möglich im vernetzten Haus, das der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke auf der heute in Berlin zu Ende gehenden Internationalen Funkausstellung präsentiert.
Der tolle Tesla Elektro-Sportflitzer, der in der Garage Strom tankt, dürfte ungefähr so teuer sein, wie die gesamte Einrichtung des sogenannten E-Hauses im Untergeschoss der Halle 8. Doch die schöne Technik steht oft im krassen Gegensatz zum erlebten Wohnen: In manchen Mietshäusern leuchtet das Treppenhauslicht im 24-Stunden-Dauerbetrieb. Eine intelligente Schaltung sieht anders aus, sagt ein Besucher aus München:
"Das Schönste wäre, wenn man durchläuft und hat Bewegungsmelder, dass von Stock zu Stock die Lampen an und wieder ausgehen, wenn man rauf geht. Das ist heute alles machbar, alles kein Problem, aber es kostet ein bissl Geld."
Das müsste aber der Hauseigentümer zahlen, während er, wenn er gar nichts investiert, die dreitausend Euro Kosten fürs Treppenhauslicht jährlich auf seine Mieter umlegen darf. Diese, durch eine Gesetzeslücke mögliche bewusste Energieverschwendung eines Berliner Vermieters finanzieren die Mieter in 15 Jahren ungefähr mit dem Wert des Sportwagens.
Im E-Haus zeigt Bernd Dechert, Geschäftsführer im Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke, dass sich Investitionen lohnen, besonders im privaten Wohnzimmer. Davon gibt es im E-Haus zwei:
"Hier sehen wir Wohnzimmer neu, Wohnzimmer alt. Und da sehen wir, da liegt momentan das Wohnzimmer neu bei 720 Watt und das Wohnzimmer alt bei 1370 Watt, also ungefähr doppelt soviel. Das liegt unter anderem daran, dass ich hier alte Leuchtmittel habe. Hier habe ich Energiesparleuchten und LED-Leuchten. Und ich habe hier einen LED–LCD 3D- Bildschirm, der bei 55 Zoll Bildgröße einen Verbrauchswert von ca. 90 bis 120 Watt hat. Der Verbrauch ist abhängig, wie hell das Bild ist. Bei einem herkömmlichen Plasmabildschirm, der ungefähr so sechs Jahre alt ist, das ist das Modell hier drüben, der hat nicht eine so ganz gute Bildqualität, ähnliche Größe, da liegt der Verbrauch bei 600 Watt."
Die natürlich auch bei hoher Einschlafquote verbraucht werden. Über die berührungsempfindlichen Bildschirme, die in den E-Haus-Zimmern am Platz der Lichtschalter installiert sind, hat man die volle Kontrolle über das Haus, weil vom Fenster bis zur Waschmaschine, alle Geräte miteinander kommunizieren. Wenn die Hausbewohner wach werden, schaltet sich im Bad schon mal die Heizung ein. Bernd Dechert:
"Das Bad ist einerseits ausgestattet mit einem Spiegel-Fernseher. Da kann ich bei der Morgentoilette schon mal Fernsehen gucken. Der ist integriert. Weiterhin haben wir hier eine LED- Ambientebeleuchtung und wir haben vernetzte Hausgeräte. Vernetzung ist hier wichtig, weil wir mit der Waschmaschine und dem Wäschetrockner billige Stromtarife ausnutzen wollen. Und das ist hier hoch automatisiert. Zukünftig, ab 1.1.2011 werden Last- und zeitvariable Tarife angeboten von den Energieversorgern. Um diese gut nutzen zu können, das heißt, wenn ein günstiger Tarif vorhanden ist, soll dann auch, wenn es gewünscht ist, die Waschmaschine anspringen. Die soll diesen günstigen Tarif nutzen. Und das ist nur möglich, wenn ich eine gewisse Infrastruktur in einem Gebäude habe."
Nicht nur im Gebäude, sondern auch unterwegs auf dem Smartphone, sogar per Webkamera:
"Das kann ich natürlich nur machen, wenn ich autorisiert bin, identifiziert bin. Das heißt, ich muss mich einloggen. Hier ist natürlich auch eine Firewall dazwischengeschaltet, dass nicht jeder in mein Wohnzimmer hereinschauen kann. Aber ich könnte beispielsweise wenn ich im Urlaub bin, gucken, ob da noch alles in Ordnung ist."
Auch dies scheint die Besucher zu faszinieren.
"Frau: Was da technisch so möglich ist, das finde ich so toll. Dass man den Herd und das Licht von unterwegs einschalten kann, das finde ich gut."
"Mann: Wenn der Braten im Ofen schon angemacht wird und er ist fertig, wenn man nach Hause kommt. Das wäre doch ne tolle Sache. Man muss nur noch den Stau- den TMC mit dazu machen, dass der auch ausrechnen kann, wie lange man dazu braucht, bis man zu Hause ist und dann rechtzeitig den Herd anmachen kann. Das wäre optimal. Also ich bin eh jemand, der in der IT-Branche arbeitet. Mir würde so ein Zuhause gefallen, wo man viel automatisieren kann und sich dann die Arbeit leichter machen kann."
"Neunzig Prozent der Frauen sind diejenigen, die wegen der Touchpanels sagen, ja, ich möcht's! Grund dafür ist, die Frauen sehen die Bedienbarkeit, die Funktionalität hier im Haus und auch den Wohnkomfort, der sich damit verbindet. Zum Beispiel die ganz einfache Lösung: Jalousie im Osten, frühmorgens runter, im Süden über Mittag, im Westen auf Nachmittag. Das Ganze auf achtzig Prozent, damit die Blumen noch ein bisschen Licht haben und man selber, wenn man ins Haus kommt, nicht im Dunkeln steht, dass das alles ein bisschen komfortabel ist.""
Hanno Büttner ist Elektromeister aus Vogelsdorf, am Rande Berlins. Bei ihm, dem Mann der Praxis treffe ich einen wunden Punkt der Branche mit meiner Meinung, Energiesparhaus und Strom fressender Wäschetrockner würden nicht zusammenpassen. Wird wenigstens dessen Abwärme verwendet?
""Wärmerückgewinnung gibt's, allerdings leider nicht mit dem Wäschetrockner. Wäre bestimmt sinnvoll. Einfach als Anregung da mit aufzunehmen. Wir haben sowieso Probleme in der Zusammenarbeit mit anderen Gewerken. Zum Beispiel Klimaanlagen könnten ohne Weiteres über unser Touch Tableau und Lichtschalter geregelt werden. Die Hersteller spielen da noch nicht richtig mit. Da haben wir ne Wunschliste, ohne Frage, denn das ist ne Sache, die ich dem Kunden auch schwer erklären kann. Die Heizung kommt über einen Raumtemperatur-Regler und die Klimaanlage kann ich darüber nicht schalten. Dafür brauche ich einen separaten Regler. Und das ist Mist."
"Das Schönste wäre, wenn man durchläuft und hat Bewegungsmelder, dass von Stock zu Stock die Lampen an und wieder ausgehen, wenn man rauf geht. Das ist heute alles machbar, alles kein Problem, aber es kostet ein bissl Geld."
Das müsste aber der Hauseigentümer zahlen, während er, wenn er gar nichts investiert, die dreitausend Euro Kosten fürs Treppenhauslicht jährlich auf seine Mieter umlegen darf. Diese, durch eine Gesetzeslücke mögliche bewusste Energieverschwendung eines Berliner Vermieters finanzieren die Mieter in 15 Jahren ungefähr mit dem Wert des Sportwagens.
Im E-Haus zeigt Bernd Dechert, Geschäftsführer im Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke, dass sich Investitionen lohnen, besonders im privaten Wohnzimmer. Davon gibt es im E-Haus zwei:
"Hier sehen wir Wohnzimmer neu, Wohnzimmer alt. Und da sehen wir, da liegt momentan das Wohnzimmer neu bei 720 Watt und das Wohnzimmer alt bei 1370 Watt, also ungefähr doppelt soviel. Das liegt unter anderem daran, dass ich hier alte Leuchtmittel habe. Hier habe ich Energiesparleuchten und LED-Leuchten. Und ich habe hier einen LED–LCD 3D- Bildschirm, der bei 55 Zoll Bildgröße einen Verbrauchswert von ca. 90 bis 120 Watt hat. Der Verbrauch ist abhängig, wie hell das Bild ist. Bei einem herkömmlichen Plasmabildschirm, der ungefähr so sechs Jahre alt ist, das ist das Modell hier drüben, der hat nicht eine so ganz gute Bildqualität, ähnliche Größe, da liegt der Verbrauch bei 600 Watt."
Die natürlich auch bei hoher Einschlafquote verbraucht werden. Über die berührungsempfindlichen Bildschirme, die in den E-Haus-Zimmern am Platz der Lichtschalter installiert sind, hat man die volle Kontrolle über das Haus, weil vom Fenster bis zur Waschmaschine, alle Geräte miteinander kommunizieren. Wenn die Hausbewohner wach werden, schaltet sich im Bad schon mal die Heizung ein. Bernd Dechert:
"Das Bad ist einerseits ausgestattet mit einem Spiegel-Fernseher. Da kann ich bei der Morgentoilette schon mal Fernsehen gucken. Der ist integriert. Weiterhin haben wir hier eine LED- Ambientebeleuchtung und wir haben vernetzte Hausgeräte. Vernetzung ist hier wichtig, weil wir mit der Waschmaschine und dem Wäschetrockner billige Stromtarife ausnutzen wollen. Und das ist hier hoch automatisiert. Zukünftig, ab 1.1.2011 werden Last- und zeitvariable Tarife angeboten von den Energieversorgern. Um diese gut nutzen zu können, das heißt, wenn ein günstiger Tarif vorhanden ist, soll dann auch, wenn es gewünscht ist, die Waschmaschine anspringen. Die soll diesen günstigen Tarif nutzen. Und das ist nur möglich, wenn ich eine gewisse Infrastruktur in einem Gebäude habe."
Nicht nur im Gebäude, sondern auch unterwegs auf dem Smartphone, sogar per Webkamera:
"Das kann ich natürlich nur machen, wenn ich autorisiert bin, identifiziert bin. Das heißt, ich muss mich einloggen. Hier ist natürlich auch eine Firewall dazwischengeschaltet, dass nicht jeder in mein Wohnzimmer hereinschauen kann. Aber ich könnte beispielsweise wenn ich im Urlaub bin, gucken, ob da noch alles in Ordnung ist."
Auch dies scheint die Besucher zu faszinieren.
"Frau: Was da technisch so möglich ist, das finde ich so toll. Dass man den Herd und das Licht von unterwegs einschalten kann, das finde ich gut."
"Mann: Wenn der Braten im Ofen schon angemacht wird und er ist fertig, wenn man nach Hause kommt. Das wäre doch ne tolle Sache. Man muss nur noch den Stau- den TMC mit dazu machen, dass der auch ausrechnen kann, wie lange man dazu braucht, bis man zu Hause ist und dann rechtzeitig den Herd anmachen kann. Das wäre optimal. Also ich bin eh jemand, der in der IT-Branche arbeitet. Mir würde so ein Zuhause gefallen, wo man viel automatisieren kann und sich dann die Arbeit leichter machen kann."
"Neunzig Prozent der Frauen sind diejenigen, die wegen der Touchpanels sagen, ja, ich möcht's! Grund dafür ist, die Frauen sehen die Bedienbarkeit, die Funktionalität hier im Haus und auch den Wohnkomfort, der sich damit verbindet. Zum Beispiel die ganz einfache Lösung: Jalousie im Osten, frühmorgens runter, im Süden über Mittag, im Westen auf Nachmittag. Das Ganze auf achtzig Prozent, damit die Blumen noch ein bisschen Licht haben und man selber, wenn man ins Haus kommt, nicht im Dunkeln steht, dass das alles ein bisschen komfortabel ist.""
Hanno Büttner ist Elektromeister aus Vogelsdorf, am Rande Berlins. Bei ihm, dem Mann der Praxis treffe ich einen wunden Punkt der Branche mit meiner Meinung, Energiesparhaus und Strom fressender Wäschetrockner würden nicht zusammenpassen. Wird wenigstens dessen Abwärme verwendet?
""Wärmerückgewinnung gibt's, allerdings leider nicht mit dem Wäschetrockner. Wäre bestimmt sinnvoll. Einfach als Anregung da mit aufzunehmen. Wir haben sowieso Probleme in der Zusammenarbeit mit anderen Gewerken. Zum Beispiel Klimaanlagen könnten ohne Weiteres über unser Touch Tableau und Lichtschalter geregelt werden. Die Hersteller spielen da noch nicht richtig mit. Da haben wir ne Wunschliste, ohne Frage, denn das ist ne Sache, die ich dem Kunden auch schwer erklären kann. Die Heizung kommt über einen Raumtemperatur-Regler und die Klimaanlage kann ich darüber nicht schalten. Dafür brauche ich einen separaten Regler. Und das ist Mist."

Volle Kontrolle über das Haus per Touchpanel© Wolfgang Noelke

Über Webkameras kann in die Zimmer auch von Außerhalb eingesehen werden© Wolfgang Noelke