Verschwinden des Worts "Tibet" aus zwei Pariser Museen sorgt für Kontroversen

    19.07.2018, Frankreich, Paris: Das Quai Branly Museum-Jacques Chirac.
    Museum für außereuropäische Kunst Quai Branly © Foto: Sabine Glaubitz/dpa
    Das Verschwinden des Worts "Tibet" aus zwei Pariser Museen sorgt in Frankreich für Kontroversen. Ende August hatten in der Zeitung "Le Monde" französische Tibetologen und Sinologen die beiden Museen beschuldigt, das Wort "Tibet" getilgt zu haben und damit vor „Wünschen“ Pekings „gekuscht“ zu haben. Es handelt sich um das Musée du Quai Branly-Jacques Chirac und das Musée Guimet für asiatische Kunst. Tibet besaß bis ins 20. Jahrhundert hinein ein eigenes Staatswesen, seine Zugehörigkeit zur Volksrepublik China ist völkerrechtlich umstritten. Der Präsident der tibetischen Exilregierung, Penpa Tsering, sandte nun einen Protestbrief an französische Ministerien, die Bürgermeisterin von Paris und die betroffenen Museen. Er sei zutiefst besorgt und entttäuscht darüber, dass die Museen die chinesische Bezeichnung „Xizang“ beziehungsweise den Begriff „Himalaya-Welt“ anstelle von „Tibet“ verwendeten, um ihre Sammlungen tibetischer Kunst zu präsentieren. Das Musée du Quai Branly-Jacques Chirac räumte gegenüber "Le Monde" Fehler ein. Tibet sei "ungeschickt" präsentiert worden, das werde korrigiert. Es solle nun deutlicher erwähnt werden, dass Objekte aus Tibet stammen. Ferne solle das chinesische Wort "Xizang" gestrichen werden. Die chinesische Regierung versucht seit längerem, das Wort "Tibet" durch den Begriff "Xizang" zu ersetzen.