Verschwunden geglaubte Liste verstecker Juden in Rom entdeckt

    Die 1904 eingeweihte Sinagoga Nuova - Synagoge im einstigen juedischen Ghetto in Rom. Sie beherbergt auch ein Museum mit einigen wenigen historischen Zeugnissen der juedischen Gemeinde Roms und Kultgestaenden aus den fuenf kleinen Synagogen, die sich einst im Viertel befanden.
    Das Dokument wurde im Museum der Jüdischen Gemeinde präsentiert und nun von Historikern untersucht. © picture alliance / Johanna Hoelzl /
    Eine verschollen geglaubte Liste mit den Namen versteckter Juden im Zweiten Weltkrieg ist wiederaufgetaucht. Das Dokument wurde in Rom im Archiv des Päpstlichen Bibelinstituts entdeckt und am Donnerstag im Museum der Jüdischen Gemeinde präsentiert. Die Liste bezieht sich auf mehr als 4.300 Menschen, die sich in kirchlichen Häusern vor den Nazis versteckten. 3.600 von ihnen sind namentlich genannt; rund 3.200 waren mit Sicherheit Juden, wie ein Abgleich mit dem Archiv der jüdischen Gemeinde zeigt. Das Schriftstück liefere wichtige Informationen über die Rettung von Juden durch katholische Orden in Rom, wie die mit der Untersuchung der Liste beauftragten Historiker betonten. Erstellt hatte das Dokument der italienische Jesuit Gozzolino Birolo unmittelbar nach der Befreiung Roms durch die Alliierten. In Italiens Hauptstadt lebten zu Beginn des Zweiten Weltkriegs etwa 10.000 bis 15.000 Juden.