"Dem Star unter die Haut kriechen"
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Vertikale Musikvideos sind groß im Kommen. Musikerinnen und Musiker setzen auf den Trend. Aber was verändert hochkant? Mehr Haut? Weniger Landschaft? Jessica Manstetten von den Kurzfilmtagen Oberhausen sagt, damit werde das Video noch intimer.
Vertikale Musikvideos sind groß im Kommen: US-Sängerin Halsey hat es vorgemacht mit "Without Me" - Halseys erste Nr.1 in den Billboard-Charts. Ihr Song ist sogar gleich zwei Mal ganz nach oben geschossen: Einmal nach Veröffentlichung und dann nochmal, als das Video rauskam: gedreht im Hochkant-Format, optimiert fürs Smartphone.
Auf den Hochkant-Trend setzen auch Billie Eilish, OrelSan oder Lena Meyer-Landrut. Aber was verändert hochkant? Mehr Haut? Weniger Landschaft? Ist das Format eher Einschränkung oder kann es auch inspirieren?
Jessica Manstetten, Kuratorin der Musikvideo-Sektion der Kurzfilmtage Oberhausen, sagt, das Format biete Möglichkeiten, habe aber auch Grenzen: Man könne nur sehr schwer mit Menschen im Raum oder in Landschaften arbeiten, deswegen müsse man sich sehr stark auf die Person fokussieren, den Star, den Musiker.
Manstetten sagt, das komme den Musikverwertern aus mehreren Gründen entgegen. "Das ist ja durchaus im Sinne der Musikindustrie, der Major-Labels – es ist eine Möglichkeit, intimer zu werden, detailreicher in bestimmten Dingen – das man quasi dem Star unter die Haut kriecht."
Zudem seien Vertikal-Videos zudem auch noch mit geringerem Budget zu produzieren – und noch nicht so etablierte Regisseure könnten sich einen Namen machen.