Der VW-Skandal erreicht den Bundesliga-Club
Die 40 Millionen Euro sind schon mal gestrichen. Es wird kein Nachwuchsleistungszentrum für die Kicker des Vfl Wolfsburg geben. Wie es finanziell für den Bundesliga-Club weitergeht, ist ungewiss. Klar ist aber: Die Entscheidungen darüber fallen beim VW-Konzern.
Training am Nachwuchsleistungszentrum des VfL Wolfsburg. Insgesamt neun Mannschaften werden hier betreut, 28 der größten Talente leben im angeschlossenen Internat. Alles nur gut zwei Kilometer Luftlinie entfernt vom Volkswagen-Werk.
Und dieser Skandal bei VW ist jetzt auch beim VfL Wolfsburg angekommen. Obwohl das bestehende Nachwuchsleistungszentrum erfolgreich arbeitet, hatten Planungen für ein neues, noch moderneres Zentrum begonnen. Bis zu 40 Millionen Euro sollten investiert werden. Doch diesen Plan musste VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs zurück in die Schublade legen.
Allofs: "Dass wir nicht losgelöst von den Entwicklungen bei Volkswagen unsere Arbeit tun können, das ist glaube ich zu verstehen. Das wäre ein großes Projekt gewesen. Das passt jetzt einfach nicht"
Und dieser Skandal bei VW ist jetzt auch beim VfL Wolfsburg angekommen. Obwohl das bestehende Nachwuchsleistungszentrum erfolgreich arbeitet, hatten Planungen für ein neues, noch moderneres Zentrum begonnen. Bis zu 40 Millionen Euro sollten investiert werden. Doch diesen Plan musste VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs zurück in die Schublade legen.
Allofs: "Dass wir nicht losgelöst von den Entwicklungen bei Volkswagen unsere Arbeit tun können, das ist glaube ich zu verstehen. Das wäre ein großes Projekt gewesen. Das passt jetzt einfach nicht"
Finanziell zu 100 Prozent an VW gebunden
Der Klub ist über eine Zwischengesellschaft zu 100 Prozent an VW gebunden. Im Jahr 2007 stockte der jüngst zurückgetretene Vorstandsboss Winterkorn den Klub-Etat deutlich auf, zwei Jahre später wurde die Mannschaft Deutscher Meister. Danach fehlte aufgrund von Missmanagement jahrelang der sportliche Erfolg. Im Herbst 2012 übernahm Klaus Allofs als Geschäftsführer.
"Wir haben in den letzten zweieinhalb Jahren den Kader reduziert, haben sinnvoll gewirtschaftet, haben so gewirtschaftet, dass wir hohe Transfererlöse realisieren konnten. Unsere Arbeit wird sich nicht verändern. Wir wollen vor allem auch ambitioniert weiterarbeiten."
Der Klub ist über eine Zwischengesellschaft zu 100 Prozent an VW gebunden. Im Jahr 2007 stockte der jüngst zurückgetretene Vorstandsboss Winterkorn den Klub-Etat deutlich auf, zwei Jahre später wurde die Mannschaft Deutscher Meister. Danach fehlte aufgrund von Missmanagement jahrelang der sportliche Erfolg. Im Herbst 2012 übernahm Klaus Allofs als Geschäftsführer.
"Wir haben in den letzten zweieinhalb Jahren den Kader reduziert, haben sinnvoll gewirtschaftet, haben so gewirtschaftet, dass wir hohe Transfererlöse realisieren konnten. Unsere Arbeit wird sich nicht verändern. Wir wollen vor allem auch ambitioniert weiterarbeiten."
Mit wie viel Geld VW den amtierenden Pokalsieger und Champions-League-Teilnehmer aktuell unterstützt, darüber gibt es nur Schätzungen. Zwischen 70 und 100 Millionen Euro pro Saison sollen es sein. All diejenigen, die den VfL ohnehin als seelenlosen Konzern-Verein geringschätzen, wünschen sich jetzt seinen finanziellen und damit auch sportlichen Niedergang.
Gegner wünschen sich den sportlichen Niedergang
Das wird so aber nicht passieren, sagt Alfons Madeja, Professor für Sportmanagement an der Hochschule Heilbronn:
"Die Bundesliga ist die größte Plattform mit weltweiter Bedeutung. Das heißt, die Kunden in aller Welt warten natürlich auf die Reaktion von Volkswagen. Wenn die sich jetzt im Sport zurückziehen würden, würden sie das als ein Schwächeanfall betrachten."
Die offiziellen Äußerungen aus dem VW-Konzern sind schwer einzuschätzen. Zwar kündigte der neue Vorstandschef Müller an, "jeden Stein umdrehen zu wollen", allerdings - so ein Konzernsprecher wenige Tage später - sei der VfL Wolfsburg dabei "gar kein Thema". Ganz ohne Abstriche, glaubt Sportmanagement-Experte Madeja, wird es aber nicht gehen. Zweistellige Millionen-Transfers seien erstmal nicht mehr denkbar..
Die offiziellen Äußerungen aus dem VW-Konzern sind schwer einzuschätzen. Zwar kündigte der neue Vorstandschef Müller an, "jeden Stein umdrehen zu wollen", allerdings - so ein Konzernsprecher wenige Tage später - sei der VfL Wolfsburg dabei "gar kein Thema". Ganz ohne Abstriche, glaubt Sportmanagement-Experte Madeja, wird es aber nicht gehen. Zweistellige Millionen-Transfers seien erstmal nicht mehr denkbar..
"Ja, ich bin überzeugt, dass das Engagement beim VfL Wolfsburg gedrosselt wird. Auf der anderen Seite müssen Sie wissen: VfL Wolfsburg ist VW, und ist so stark gebrandet mit VW. Insofern muss VW auch zur Aufrechterhaltung seiner Glaubwürdigkeit den VfL Wolfsburg trotzdem stark erhalten. Aber sicher nicht mehr mit diesen Investitionen."
Allofs: "Es bestehen Verträge, die werden nicht angetastet"
Der Verein ist bemüht, zumindest kurzfristige Auswirkungen zu dementieren. Geschäftsführer Klaus Allofs will partout vermeiden, dass die Konzentration auf den Spielbetrieb allzu sehr gestört wird.
Der Verein ist bemüht, zumindest kurzfristige Auswirkungen zu dementieren. Geschäftsführer Klaus Allofs will partout vermeiden, dass die Konzentration auf den Spielbetrieb allzu sehr gestört wird.
"Auswirkungen auf die laufende Saison wird es sowieso nicht geben. Es bestehen Verträge, die werden nicht angetastet. Insofern wird es im laufenden Jahr, und ich denke auch im nächsten Jahr keine großartigen Veränderungen geben."
Im Moment aber kann der VfL Wolfsburg nur abwarten, und versuchen, durch sportlichen Erfolg positive Schlagzeilen zu schreiben. Denn die Entscheidungen wie es mittel- und langfristig mit dem Verein weitergeht, die werden einzig und allein bei Volkswagen getroffen.
Im Moment aber kann der VfL Wolfsburg nur abwarten, und versuchen, durch sportlichen Erfolg positive Schlagzeilen zu schreiben. Denn die Entscheidungen wie es mittel- und langfristig mit dem Verein weitergeht, die werden einzig und allein bei Volkswagen getroffen.