Videokünstler Bill Viola mit 73 gestorben

    Der Videokünstler Bill Viola steht in den Deichtorhallen in Hamburg.
    Der US-Videokünstler Bill Viola ist im Alter von 73 Jahren gestorben. © Axel Heimken / dpa / Axel Heimken
    15.07.2024
    Der Video- und Installationskünstler Bill Viola ist tot. Er starb am Freitag im Alter von 73 Jahren in Kalifornien. Der gebürtige New Yorker trug bedeutend dazu bei, dass Videoinstallationen zu einer anerkannten Kunstform wurden. Bereits in den 70er Jahren arbeitete Viola in Florenz mit neuartigen Methoden der Videoproduktion. Seine Werke beschäftigten sich oft mit extremen Gefühlen oder Erfahrungen wie Geburt und Tod. Viele Anregungen holte sich der Künstler auf Reisen, etwa nach Indonesien, Indien oder auf die Salomonen. In Japan studierte Viola Zen-Buddhismus. Dem deutschen Publikum wurde er Anfang der 90er Jahre bekannt. Er kreierte eine permanente Video-Klang-Installation für das Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main. In dem Raum "The Stopping Mind" sieht der Besucher schnelle und von lauten Geräuschen begleitete Bilder und hört dann eine Stimme, die ruhig einen Text über das menschliche Bewusstsein spricht. 1995 wurde Viola eingeladen, eine Installation für den US-Pavillon auf der Biennale von Venedig zu konzipieren. 2004 schuf er eine Neuproduktion der Wagner-Oper "Tristan und Isolde". Vor fünf Jahren bekam Viola den Praemium Imperiale des japanischen Kaiserhauses, die weltweit höchste Auszeichnung für Bildende Kunst.