Videos schneiden leicht gemacht
88 Prozent der privaten Videofilme landen unbearbeitet in der Schublade, obwohl es inzwischen Schnittprogramme gibt, die sich für den Hobbyfilmer eignen - egal, ob er nur unbrauchbare Szenen herausschneiden möchte oder ein technisch aufwendiges Videoprojekt plant.
"In einem Rollenspiel-Seminar 1974 an der pädagogischen Hochschule. Da hab ich mitgekriegt, wie intensiv man die anderen Menschen erfährt, wenn man Ton und Bild aufzeichnen kann. Das richtige Schneiden fing in dem Moment an, wo VHS gelaufen ist, mit zwei Videorecordern fing das Schneiden dann an, bloß das Problem war, wenn man eine Kopie gezogen hat, hat man die Qualität halbiert – und dann fing das Ganze erst mit der Computer-Ära an."
Thilo Geisler hat so ziemlich alles mitgemacht, was private und semiprofessionelle Videofilmer in den letzten 35 Jahren erleben konnten. Seit seiner Pensionierung nimmt er kleine Filmaufträge an und filmt auch privat. Sieben Prozent aller Deutschen haben in den letzten drei Jahren eine neue Videokamera oder einen Camcorder gekauft, aber nur zwölf Prozent davon bearbeiten ihre Aufnahmen auch weiter. Peter Knaak, der für die Stiftung Warentest Kameras und Schnittprogramme getestet hat, kennt mehrere Gründe für diese Scheu:
Peter Knaak: "Ich glaube, das liegt einfach an der Mentalität der Videofilmer, die sich eben nicht als Regisseur verstehen, auch den Aufwand scheuen, der natürlich hoch ist, zeitlich wie auch materiell, und es in Kauf nehmen, ungeschnittene Videos ihrer Verwandtschaft anzutun, die dann aber wahrscheinlich irgendwann mal flüchtet."
Grund genug für Software-Anbieter, bei ihren Videoschnittprogrammen auf einen neuen Trend zu setzen: Statt mit Effekten überladene Programme anzubieten, haben sie ihre Software abgespeckt – Easy heißt das neue Zauberwort. Die Berliner Firma Magix zum Beispiel wollte von potentiellen Nutzern wissen, was eine gute Videoschnittsoftware leisten muss.
Sven Kardelke: "Die Leute, die wir befragt haben, als wir in der Entwicklung für VideoEasy waren, haben sich ganz stark dafür ausgesprochen, dass die Software ihnen die einfachsten Schritte erklärt. Wie man zum Beispiel die Kamera anschließt. Wie man das Kabel an den Rechner anschließt und an die Kamera, und wie man die Dateien überhaupt auf den Rechner bekommt."
Das ideale Programm für Einsteiger befähigt seinen Nutzer, schlechte Szenen herauszuschneiden und den Rest übersichtlich zu einem kleinen Film zusammenzustellen. Wenn man dann noch eine Musik hinzufügen kann und der Film mit einem schriftlichen Titel versehen werden kann, ist die große Mehrheit absolut zufrieden:
Thilo Geisler/IFA-Besucher: "So einfach wie möglich, und das Wesentliche leicht erreichbar. - Das wäre für Profisachen nicht so das richtige, aber ich denke, für´s Heimkino, also so Urlaubssachen schneiden, sollte man es so einfach wie möglich halten, weil für mich wäre das alles viel zu kompliziert, wenn ich das machen müsste. - Ich würde zum Beispiel eine abgespeckte Technik, wenn denn überhaupt, bevorzugen. Weil ich nicht mehr die Ausdauer und die Lust habe, alles mögliche auszuprobieren."
Warentester Peter Knaak kennt die meisten am Markt befindlichen Schnittprogramme. Einfacher sind sie geworden und leichter zu bedienen:
"Dass Videoschnitt wirklich simpel wäre, soweit kommt kein Programm. Es ist einfach ne komplizierte Materie, was man unter anderem auch daran sieht, dass es für Regie, für Schnitt, für Kameraführung extra Oscars gibt, es steckt jede Menge Handwerk dahinter, das man wenigstens in Grundzügen erlernen muss."
Wichtige Tricks lernt man schon in einem Halbtageskurs: Keine wilden Schwenks und den Zoom sparsam verwenden. Szenen ausreichend lange filmen – wegschneiden kann man ja immer noch. Ein Stativ ist sehr hilfreich, und schon mit einem einfachen Schwebestativ für 90 Euro sind professionell aussehende Kamerafahrten möglich.
Video-Schnittprogramme für den Computer müssen keine hundert Euro kosten, für das allererste Projekt reicht sogar der Movie-Maker, und der ist bei Windows schon dabei.
Peter Knaak: "Wer sich mit dem Thema Videoschnitt beschäftigen will, der sollte es tatsächlich erstmal, ohne nen Euro auszugeben, mit diesen im Betriebssystem enthaltenen Programmen versuchen, und wenn er merkt, er hat Freude daran, dann kann er immer noch sich Stück für Stück in der Leiter der Schnittprogramme nach oben arbeiten, und wird dann wahrscheinlich besser zum Erfolg kommen, als gleich irgendetwas zu kaufen."
Schnittprogramme für 300 Euro bieten professionelle Effekte wie Multikameraschnitt, Freistellung einzelner Farben und laufen sehr stabil. Allerdings erfordern sie eine gewisse Einarbeitung.
Zurzeit ist die Kameratechnik in einer Umbruchphase. Fast alle Hersteller bieten HD-Kameras an, die hochauflösende Videodaten liefern. Ein alter Computer ist mit dem Material überfordert, Laptops erst recht. Hobbyfilmer Thilo Geisler kauft sich aus diesem Grund demnächst neue Hardware:
"Man braucht nen Blue-Ray-Disk-Wiedergabegerät, man braucht nen HD-fähigen Fernsehapparat, man braucht nen Blue-Ray-Disk-Brenner, man braucht ne entsprechende Software dazu, und man braucht einen Computer, der diese komplexen Rechenprozesse innerhalb kürzester Zeit durcharbeitet, und im Moment wird das eben langsam erschwinglich."
Welcher Rechner eignet sich für Videoschnitt? Wohl kaum eine Frage wird Peter Knaak bei der Stiftung Warentest so oft gestellt wie diese.
"Der Rechner, der für Videoschnitt wirklich geeignet ist, den kriegen wir schon so in fünf Jahren (lacht). Das klingt jetzt n bisschen spaßig, aber das ist eben der Punkt, dass jetzt viele Camcorder mit HD-Qualität locken, und hier geht alles, was man heute kaufen kann, in die Knie, es sei denn, man gibt fünf- oder sechstausend Euro aus und nimmt den schnellsten Quad-Core, den man kriegen kann, das tut wirklich weh."
Thilo Geisler hat so ziemlich alles mitgemacht, was private und semiprofessionelle Videofilmer in den letzten 35 Jahren erleben konnten. Seit seiner Pensionierung nimmt er kleine Filmaufträge an und filmt auch privat. Sieben Prozent aller Deutschen haben in den letzten drei Jahren eine neue Videokamera oder einen Camcorder gekauft, aber nur zwölf Prozent davon bearbeiten ihre Aufnahmen auch weiter. Peter Knaak, der für die Stiftung Warentest Kameras und Schnittprogramme getestet hat, kennt mehrere Gründe für diese Scheu:
Peter Knaak: "Ich glaube, das liegt einfach an der Mentalität der Videofilmer, die sich eben nicht als Regisseur verstehen, auch den Aufwand scheuen, der natürlich hoch ist, zeitlich wie auch materiell, und es in Kauf nehmen, ungeschnittene Videos ihrer Verwandtschaft anzutun, die dann aber wahrscheinlich irgendwann mal flüchtet."
Grund genug für Software-Anbieter, bei ihren Videoschnittprogrammen auf einen neuen Trend zu setzen: Statt mit Effekten überladene Programme anzubieten, haben sie ihre Software abgespeckt – Easy heißt das neue Zauberwort. Die Berliner Firma Magix zum Beispiel wollte von potentiellen Nutzern wissen, was eine gute Videoschnittsoftware leisten muss.
Sven Kardelke: "Die Leute, die wir befragt haben, als wir in der Entwicklung für VideoEasy waren, haben sich ganz stark dafür ausgesprochen, dass die Software ihnen die einfachsten Schritte erklärt. Wie man zum Beispiel die Kamera anschließt. Wie man das Kabel an den Rechner anschließt und an die Kamera, und wie man die Dateien überhaupt auf den Rechner bekommt."
Das ideale Programm für Einsteiger befähigt seinen Nutzer, schlechte Szenen herauszuschneiden und den Rest übersichtlich zu einem kleinen Film zusammenzustellen. Wenn man dann noch eine Musik hinzufügen kann und der Film mit einem schriftlichen Titel versehen werden kann, ist die große Mehrheit absolut zufrieden:
Thilo Geisler/IFA-Besucher: "So einfach wie möglich, und das Wesentliche leicht erreichbar. - Das wäre für Profisachen nicht so das richtige, aber ich denke, für´s Heimkino, also so Urlaubssachen schneiden, sollte man es so einfach wie möglich halten, weil für mich wäre das alles viel zu kompliziert, wenn ich das machen müsste. - Ich würde zum Beispiel eine abgespeckte Technik, wenn denn überhaupt, bevorzugen. Weil ich nicht mehr die Ausdauer und die Lust habe, alles mögliche auszuprobieren."
Warentester Peter Knaak kennt die meisten am Markt befindlichen Schnittprogramme. Einfacher sind sie geworden und leichter zu bedienen:
"Dass Videoschnitt wirklich simpel wäre, soweit kommt kein Programm. Es ist einfach ne komplizierte Materie, was man unter anderem auch daran sieht, dass es für Regie, für Schnitt, für Kameraführung extra Oscars gibt, es steckt jede Menge Handwerk dahinter, das man wenigstens in Grundzügen erlernen muss."
Wichtige Tricks lernt man schon in einem Halbtageskurs: Keine wilden Schwenks und den Zoom sparsam verwenden. Szenen ausreichend lange filmen – wegschneiden kann man ja immer noch. Ein Stativ ist sehr hilfreich, und schon mit einem einfachen Schwebestativ für 90 Euro sind professionell aussehende Kamerafahrten möglich.
Video-Schnittprogramme für den Computer müssen keine hundert Euro kosten, für das allererste Projekt reicht sogar der Movie-Maker, und der ist bei Windows schon dabei.
Peter Knaak: "Wer sich mit dem Thema Videoschnitt beschäftigen will, der sollte es tatsächlich erstmal, ohne nen Euro auszugeben, mit diesen im Betriebssystem enthaltenen Programmen versuchen, und wenn er merkt, er hat Freude daran, dann kann er immer noch sich Stück für Stück in der Leiter der Schnittprogramme nach oben arbeiten, und wird dann wahrscheinlich besser zum Erfolg kommen, als gleich irgendetwas zu kaufen."
Schnittprogramme für 300 Euro bieten professionelle Effekte wie Multikameraschnitt, Freistellung einzelner Farben und laufen sehr stabil. Allerdings erfordern sie eine gewisse Einarbeitung.
Zurzeit ist die Kameratechnik in einer Umbruchphase. Fast alle Hersteller bieten HD-Kameras an, die hochauflösende Videodaten liefern. Ein alter Computer ist mit dem Material überfordert, Laptops erst recht. Hobbyfilmer Thilo Geisler kauft sich aus diesem Grund demnächst neue Hardware:
"Man braucht nen Blue-Ray-Disk-Wiedergabegerät, man braucht nen HD-fähigen Fernsehapparat, man braucht nen Blue-Ray-Disk-Brenner, man braucht ne entsprechende Software dazu, und man braucht einen Computer, der diese komplexen Rechenprozesse innerhalb kürzester Zeit durcharbeitet, und im Moment wird das eben langsam erschwinglich."
Welcher Rechner eignet sich für Videoschnitt? Wohl kaum eine Frage wird Peter Knaak bei der Stiftung Warentest so oft gestellt wie diese.
"Der Rechner, der für Videoschnitt wirklich geeignet ist, den kriegen wir schon so in fünf Jahren (lacht). Das klingt jetzt n bisschen spaßig, aber das ist eben der Punkt, dass jetzt viele Camcorder mit HD-Qualität locken, und hier geht alles, was man heute kaufen kann, in die Knie, es sei denn, man gibt fünf- oder sechstausend Euro aus und nimmt den schnellsten Quad-Core, den man kriegen kann, das tut wirklich weh."