"Vielleicht hängen mir die Menschen manchmal zum Hals raus"

Moderation: Frank Meyer |
Der Musiker Funny van Dannen hat mit "Trotzdem danke" eine neue CD herausgebracht. Bei seiner Musik geht es auch um einen Hund, der "Gasprom" gerufen wird. "Ich hab’ scheinbar ein Faible für Tiere", sagte deshalb van Dannen.
Lesen Sie hier einen Auszug aus dem Gespräch:

Frank Meyer: Der Song über den Geier: Sie müssen überhaupt ein großes Herz für Tiere haben. Es gibt jetzt auf der neuen CD einen Hund, der "Gasprom" gerufen wird, überraschenderweise. Ich erinnere mich, es gibt ein älteres Lied über die Vorzüge der Fische und eins über an den Flügeln gepiercte Tauben. Wie kommen die ganzen Tiere in Ihre Lieder?

Funny van Dannen: Ach, ich hab’ scheinbar schon ein Faible für Tiere. Ich weiß nicht, vielleicht liegt es an meinem Namenspatron, der Heilige Franz von Assisi. (…)

Meyer: Aber Sie sprechen nicht mit Tieren.

Van Dannen: Noch nicht.

Meyer: Das ist eine Ursache. Gibt es eine andere?

Van Dannen: Ach, vielleicht hängen mir die Menschen manchmal zum Hals raus. Und dann nehme ich Tiere.

Meyer: Aber Sie singen noch über Menschen öfter als über Tiere. Zum Beispiel über Mütter, das ist ein Song von der neuen CD, der so richtig rausfällt, weil der Ton auf einmal richtig laut, richtig rockig, wird und Sie vergleichsweise richtig zornig klingen, so für Ihre Verhältnisse. Und Sie singen dann über Mütter von heute: "Vielen war vorher so langweilig, und sie waren für alles zu blöd. Aber ganz egal, wie dumm Kinderkriegen geht." Was hat Sie so gegen Mütter aufgebracht?

Van Dannen: Ach gegen diesen Mutterkult geht dieses Lied eigentlich, dieses überzogene in den Mittelpunkt des Lebens stellen der Kinder. Dass die Kinder das alles beherrschende Thema des Lebens werden. Das finde ich daneben. Das tut weder den Müttern noch den Kindern gut noch glaube ich der ganzen Familie. Nicht, dass Kinder natürlich sehr viel Aufmerksamkeit brauchen, ist klar. Aber wenn die das ganze Leben bestimmen und sich alles nach den Kindern richtet, dann ist das nicht von Vorteil, glaub’ ich.

Meyer: Wo nehmen Sie das wahr? So aus den familienpolitischen Diskussionen der (…).

Van Dannen: Ja, ich habe ja selbst vier Kinder. Da habe ich auch schon so Tendenzen beobachtet, auch bei mir selbst so Sachen zu übertreiben. Ich denke schon, dass die Kinder irgendwann mal ein klares Stoppzeichen brauchen und darauf aufmerksam gemacht werden sollten, dass es auch noch andere Interessen gibt als ihre.

(…)


Das vollständige Gespräch mit Funny van Dannen können Sie bis zum 7. Januar 2008 in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.