Im Wartesaal der Flüchtlinge
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Seit dem Sommer 2015 ist der Viktoriaplatz in Athen eine Anlaufstelle für Flüchtlinge. Jeden Tag versammeln sich hier Hunderte Frauen, Männer und Kinder, um ein Stück Normalität zu leben. Die meisten von ihnen wollen weiter, weg aus Griechenland.
Keine drei Kilometer Luftlinie von der Akropolis entfernt liegt der Viktoriaplatz. Es ist ein einladender Ort mit Rasenbeeten und Schatten spendenden Bäumen, gesäumt wird der Platz von eleganten Wohnhäusern. Sie erzählen vom Glanz vergangener Tage.
Bis in die 1970er-Jahre wohnten hier Intellektuelle, das Viertel galt als eine der Adressen für Kunst und Theater. Doch dann zog, wer es sich leisten konnte, weg. Der Smog im Zentrum der Stadt trieb die Menschen in die Vororte. Die Wohnungen blieben leer, die Gegend um den Viktoriaplatz verfiel.
Heute ist der Platz die Anlaufstelle für sozial Schwache, Migranten und Flüchtlinge. Sie kommen aus den überfüllten Aufnahmelagern in der Nähe Athens oder von den griechischen Inseln. Hier suchen sie ein Stück Normalität, aber der Platz ist mehr. Die ganze Infrastruktur ist auf die Flüchtlinge ausgerichtet. Es gibt sogar ein afghanisches Restaurant.
Der Vikoriaplatz in Athen ist auch Infobörse und Anlaufstelle für all jene, die weiter wollen, weg aus Griechenland. Denn die meisten der Gestrandeten wollen nicht in dem Land bleiben.
Alkyone Karamanolis hat im Hochsommer vor Ort recherchiert und Kontakt gehalten zu Karim und Amin, zwei Protagonisten ihrer Reportage. Wie es ihnen heute geht, erzählt sie im Anschluss ihrer Reportage, im Gespräch mit Deutschlandfunk Kultur.