Villa des albanischen Ex-Diktators Hoxha wird Kunstzentrum

Wer sich in der albanischen Hauptstadt Tirana ins Nachtleben stürzt, geht meist in eine Bar ganz in der Nähe einer geschichtsträchtigen Villa: der Villa des ehemaligen Diktators Enver Hoxha. Lange war das 4.000-Quadratmeter-Gebäude aus den 1970er Jahren für die Öffentlichkeit gesperrt. Künftig aber sollen zumindest in einigen der mehr als hundert Zimmer Kunst und Kultur einziehen. Geplant sind Lesungen, experimentelles Theater, Film-Aufführungen und zeitgenössische Ausstellungen. Bereits seit Januar residieren mehrere Künstlerinnen und Künstler aus verschiedenen Ländern in der Villa, die möglicherweise bald auch für Touristen zugänglich sein könnte. Begleitet wurde die Transformation von der französischen Stiftung Art Explora, nachdem Frankreichs Präsident Macron die Einrichtung eines Kunstzentrums angeregt hatte. Er meinte, Diktator Hoxha würde sich "im Grabe umdrehen". Der Kommunist agierte im Laufe seiner jahrzehntelangen Herrschaft zunehmend paranoid und schottete sich und Albanien ab.