"Vincent will meer"
Aus einer Klinik für psychisch Kranke bricht Vincent mit einer Magersüchtigen und einem pedantischen Mitpatienten aus. Auf ihrer Reise ans Meer werden alle reifer - auch Vincents Vater und die Klinikchefin, die die Gruppe verfolgen.
Deutschland 2010, Regie: Ralf Huettner, Hauptdarsteller: Florian David Fitz, Karoline Herfurth, Johannes Allmayer, 96 Minuten, ab sechs Jahre
Komödien um Autisten, Behinderte und Zwangsneurotiker haben sich inzwischen zu einem veritablen Genre ausgewachsen, seit Dustin Hoffman in "Rainman" alle Flugzeugabstürze herbeten konnte und es außerdem mit seinem genervten Bruder Tom Cruise einigermaßen aushielt. Vincent leidet am "Tourette-Syndrom", bei dem die Patienten immer wieder in unkontrollierte obszöne Schimpftiraden ausbrechen.
Es ist ein dünnes Eis, bei dem jeder Humor schiefgehen kann, auf dem sich Huettner, der im deutschen Kino als einer der am heftigsten unterschätzten Routiniers gelten darf, der sogar Harald Juhnke eine politische Komödie über den Rechtsradikalismus abtrotzte: 1992 mit "Der Papagei".
Schauspieler Florian David Fitz, bekannt zum Beispiel aus "Männerherzen", schrieb sich das Drehbuch selbst auf den Leib und schafft es auch dank der intelligenten und gefühlvollen Regie Ralf Huettners, keine Pointe peinlich zu setzen.
Mit einer Magersüchtigen und dem pathologisch-pedantischen Mitpatienten seiner Reha-Anstalt Alexander macht sich Vincent auf, die Asche seiner Mutter zum Meer zu bringen. Dabei entsteht die Situation eines Roadmovies, bei dem alle Figuren reifer werden - auch Florians Vater (Heino Ferch) und die Klinikchefin Dr. Rose, die das ungleiche Gespann verfolgen.
Ein ungewöhnlich vielschichtiger Fiilm: Familiendrama und dann doch eine erstaunlich gut funktionierende Komödie. Das Leben als ewige Suche nach dem schönen und wahren Augenblick. Dabei leicht serviert von einem Komödienhandwerker, dem es nicht reicht, wie ein Fernsehcomedian gute Pointen zu setzen. Ralf Huettner zeigt mit diesem Film, dass man ihm eine ganze Menge mehr zutrauen könnte, wenn er nur die richtigen, perfekten Drehbücher bekäme. Das deutsche Kino braucht mehr Orientierung am Handwerk. Ralf Huettner, dem man bedenkenlos seine paar schönen Stunden im Kino überlassen kann, ist dafür eine gute Adresse.
Eine Komödie ohne Witze mit der Brechstange. Das ist ja schon mal was, besonders in Deutschland.
Filmhomepage
Komödien um Autisten, Behinderte und Zwangsneurotiker haben sich inzwischen zu einem veritablen Genre ausgewachsen, seit Dustin Hoffman in "Rainman" alle Flugzeugabstürze herbeten konnte und es außerdem mit seinem genervten Bruder Tom Cruise einigermaßen aushielt. Vincent leidet am "Tourette-Syndrom", bei dem die Patienten immer wieder in unkontrollierte obszöne Schimpftiraden ausbrechen.
Es ist ein dünnes Eis, bei dem jeder Humor schiefgehen kann, auf dem sich Huettner, der im deutschen Kino als einer der am heftigsten unterschätzten Routiniers gelten darf, der sogar Harald Juhnke eine politische Komödie über den Rechtsradikalismus abtrotzte: 1992 mit "Der Papagei".
Schauspieler Florian David Fitz, bekannt zum Beispiel aus "Männerherzen", schrieb sich das Drehbuch selbst auf den Leib und schafft es auch dank der intelligenten und gefühlvollen Regie Ralf Huettners, keine Pointe peinlich zu setzen.
Mit einer Magersüchtigen und dem pathologisch-pedantischen Mitpatienten seiner Reha-Anstalt Alexander macht sich Vincent auf, die Asche seiner Mutter zum Meer zu bringen. Dabei entsteht die Situation eines Roadmovies, bei dem alle Figuren reifer werden - auch Florians Vater (Heino Ferch) und die Klinikchefin Dr. Rose, die das ungleiche Gespann verfolgen.
Ein ungewöhnlich vielschichtiger Fiilm: Familiendrama und dann doch eine erstaunlich gut funktionierende Komödie. Das Leben als ewige Suche nach dem schönen und wahren Augenblick. Dabei leicht serviert von einem Komödienhandwerker, dem es nicht reicht, wie ein Fernsehcomedian gute Pointen zu setzen. Ralf Huettner zeigt mit diesem Film, dass man ihm eine ganze Menge mehr zutrauen könnte, wenn er nur die richtigen, perfekten Drehbücher bekäme. Das deutsche Kino braucht mehr Orientierung am Handwerk. Ralf Huettner, dem man bedenkenlos seine paar schönen Stunden im Kino überlassen kann, ist dafür eine gute Adresse.
Eine Komödie ohne Witze mit der Brechstange. Das ist ja schon mal was, besonders in Deutschland.
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