Judith Ingolfsson, Violine
Vladimir Stoupel, Klavier
Spätromantischer Reichtum
54:49 Minuten
Wer französische Musik liebt, muss Werke von Albéric Magnard kennenlernen: Spätromantisches zwischen Fauré und Wagner. Seine Violinsonate überzeugt durch Tiefe, großen Fluss und rührende Zartheit.
Albéric Magnard entstammt einer Familie ohne finanzielle Sorgen. 1865 in Paris geboren, starb er 1914 bei einem Schusswechsel zwischen deutschen Soldaten, die in sein Anwesen in Baron eingedrungen waren, und ihm.
Nach dem Vorfall steckten die Uniformierten das historische Gebäude in Brand - und damit ging auch ein Großteil von Magnards Oeuvres verloren, denn er war nicht gezwungen, seine Werke schnell auf den Markt zu werfen. Viele seiner Handschriften wurden Opfer des Feuers und sind somit für immer verloren.
Ausbildung in Paris
Seine Kompositionslehrer waren Jules Massenet und Vincent d’Indy. Danach arbeitete Magnard als Komponist, als Kritiker und auch als Pädagoge.
Bereits in den Verlagen waren einige seiner sinfonischen Werke erschienen, Kammermusik und auch Opern. Auch seine Violinsonate von 1901 war schon im Umlauf.
Magnard wird immer wieder als 'französischer Bruckner' charakterisiert. Das bezieht sich vor allem auf seine Sinfonien, aber auch auf die Größe seiner Werkumfänge. Die Violinsonate dauert 45 Minuten.
In der Satztechnik scheint er Beethoven verpflichtet zu sein - virtuose Passagen also auch für den Pianisten Vladimir Stoupel. Vieles lässt dann doch an die Klangwelt von Fauré und anderen Kollegen denken, die vor allem mit dem Stil des Impressionismus verbunden werden - eine hochromantische Verquickung der Stile, die auch Wagner-Bezüge erkennen lässt.
Aufnahme Februar 2014 in der Jesus-Christus-Kirche, Berlin-Dahlem.
Albéric Magnard
Sonate für Violine und Klavier G-Dur op. 13
Sonate für Violine und Klavier G-Dur op. 13